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ESA ClearSpace-1Aktuell befinden sich Schätzungen zufolge bereits über 600.000 Teile Weltraumschrott (Überreste von Raketen, Satelliten etc) mit einem Durchmesser von mehr als einem Zentimeter im Orbit der Erde, und das wird immer mehr zu einem Problem. Zwar werden größere Objekte (ab 5cm) von dem amerikanischen „Space Surveillance System“ überwacht, um schwereren Schäden bzw Unfällen vorzubeugen, doch kommt es dennoch immer wieder zu Einschlägen von kleineren Objekten in Satelliten, der ISS oder anderen Objekten wie z.B. dem Hubble Weltraumteleskop, dessen Solarpanels mittlerweile eine Vielzahl kleiner „Krater“ aufweisen.


Bisher wurde dagegen jedoch, bis auf die Beobachtung der Objekte, nicht viel unternommen (und das Problem wird aktuell eher schlimmer als besser, bedenkt man, dass allein SpaceX plant in den kommenden Jahren weitere 42.000 Satelliten in den Orbit zu bringen), das soll sich aber im Jahr 2025 ändern, denn dann startet die ClearSpace-1 Mission der europäischen Weltraumorganisation ESA, welche eine, mit 4 Roboterarmen ausgestattete, „Abschleppsonde“ in den Orbit bringen soll um dort „aufzuräumen“.

Als erste Aufgabe soll die Sonde dabei eine seit etwa 6 Jahren unkontrolliert um die Erde kreisende Oberstufe einer ESA-Trägerrakete abfangen und aus dem Orbit befördern. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Sonde mit dem Namen „Chaser“ dabei mitsamt ihrer „Beute“ in die Atmosphäre stürzen und dort verglühen wird, dürfte es wohl nicht gerade billig werden, den Orbit unseres Planeten auch nur ansatzweise von Schrott zu befreien.

Aufgrund der Kosten werden in der näheren Zukunft zwar wohl allgemein erst einmal nur größere Objekte in Angriff genommen, doch auch von diesen gibt es bereits mehr als genug, so kreisen zur Zeit z.B. fast 3.000 inaktive Satelliten um die Erde, deutlich mehr als die aktuell nur 2.000 aktiven, welche aber schließlich schon bald Gesellschaft von zigtausenden neuen Kommunikationssatelliten von SpaceX, Amazon und co bekommen werden, spätestens dann wird es wohl kaum mehr möglich sein, die aktuelle Rate von nur einer größeren Kollision alle 10 Jahre beizubehalten ohne dafür zu sorgen, dass ausgediente Satelliten aus dem Weg geräumt werden.



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