Das „Bermuda-Dreieck“ wird wohl den meisten ein Begriff sein, wie es heißt sollen dort in den letzten 50-100 Jahren mehr Schiffe und Flugzeuge verschwunden sein als sonst wo auf der Welt. Doch wie viel davon ist wirklich wahr, und was nur ein Mythos?


Geografisch bezeichnet man als „Bermuda-Dreieck“ in der Regel das Gebiet, welches im Norden durch die namensgebenden Bermuda-Inseln, im Westen durch die Stadt Miami an der Küste von Florida und im Süden durch die Stadt San Juan in Puerto Rico begrenzt ist.

Doch nun zunächst einmal zur Geschichte des Bermuda-Dreiecks, die ist in der Tat nämlich ein ganzes Stück jünger als die meisten glauben, oft hört man, dass dort schon „seit Jahrhunderten“ auf geheimnisvolle Weise Schiffe und später auch Flugzeuge verschwinden würden, doch tatsächlich kennt man die Bezeichnung „Bermuda-Dreieck“ (bzw Bermudadreieck, man findet beide Schreibweisen ähnlich häufig) erst seit 1963, als sie von dem US-Reporter Vincent Gaddis geprägt wurde, welcher sie in einem Artikel nutzte, den er über 20 Fälle von in dieser Gegend verschwundenen Schiffen und Flugzeugen geschrieben und in der Zeitschrift Argosy veröffentlicht hatte.

Bis das Bermuda-Dreieck jedoch einer breiteren Masse, und zudem in Zusammenhang mit angeblichen übernatürlichen Vorkommnissen, bekannt wurde sollte es noch weitere etwa 10 Jahre dauern, als Charles Berlitz und J. Manson Valentine ihr Buch „The Bermuda Triangle“ veröffentlichten. Das Buch wurde ein Bestseller und begründete die in ihm dargestellten Theorien wie schon Gaddis auf Listen von diversen, dort angeblich spurlos verschwundenen, Schiffen und Flugzeugen, auch wenn einige der dort genannten Vorfälle sich eigentlich sogar weit außerhalb des Gebietes abspielten, welches man heute als Bermuda-Dreick kennt.

Einer der berühmteren Fälle, auf denen sich die Theorien um das Bermuda-Dreieck stützten, war z.B. der von „Flug 19“, bei dem eine ganze Bomber-Staffel mit 6 Flugzeugen spurlos verschwand, genauso wie das anschließend losgeschickte Suchflugzeug, an der Stelle des vermuteten Absturzes soll man später nur eine große Öllache im Ozean gefunden haben.

Bekannte Vorfälle im Bermuda-Dreieck:

Vermutete Ursachen für die Vorkommnisse:

  • Methanlager tief unter Wasser, aus denen gelegentlich Gasblasen (sogenannte „Blowouts“) aufsteigen, welche durch die verringerte Dichte des Wassers / der Luft für die Abstürze / gesunkenen Schiffe verantwortlich sein sollen.
  • Außerirdische: Sie dürfen natürlich hier nicht fehlen, angeblich betreiben Außerirdische eine Basis im Bermuda-Dreieck und wollen verhindern, dass diese entdeckt wird.
  • Elektrogmagnetische Felder / Anomalien im Erdmagnetfeld, die in dieser Gegend besonders stark sein und dadurch die Navigationsgeräte beeinflussen sollen.
  • „Weißes Wasser“: Dieses soll z.B. durch Unterwasser-Vulkane entstehen und durch seine Zusammensetzung die Vorfälle verursachen, es wurde allerdings nie bewiesen, dass es dieses besondere Wasser überhaupt gibt.
  • Freakwaves / Superwellen: Besonders große Wellen, die zwar, falls sie im Bermuda-Dreieck besonders häufig wären (wofür es bisher keine Hinweise gibt), zumindest für das Verschwinden einiger Schiffe verantwortlich sein könnten, für die abgestürzten Flugzeuge wäre dies allerdings keine Erklärung.
  • Wetterbedingungen: Die in der Gegend tatsächlich häufiger auftretenden, extremen Wetterbedingungen wie heftige Stürme und ähnliches könnten zumindest vereinzelte Fälle erklären.
  • Infraschall: Durch besondere Wellen und Stürme sollen Infraschall-Wellen entstehen, welche bei Menschen und Tieren Angstreaktionen auslösen können und dadurch zumindest die irrationale Handlungsweise einiger Betroffener erklären könnten.

Die Wahrheit über das Bermuda-Dreieck:

Tatsächlich wurde das „Geheimnis“ des Bermuda-Dreiecks bereits ein Jahr nach Veröffentlichung des Buches von Berlitz und Valentine durch ein weiteres Buch aufgelöst. In „The Bermuda Triangle Mystery – Solved!“ enthüllte Lawrence Kusche nämlich die Geschichten aus dem ersten Buch als eine Mischung aus Halbwahrheiten, reinen Vermutungen und teils auch einfach nur erfundenen „Tatsachen“.

Es ist vielmehr nämlich so, dass es am Bermuda-Dreieck mal so gar nichts mysteriöses gibt, dort verschwinden nicht mehr Schiffe oder Flugzeuge als in anderen, vergleichbaren, Gebieten und die meisten der als „unerklärlich“ bezeichneten Geschichten lassen sich sogar ganz einfach rational erklären (oder haben nicht einmal im Bermuda-Dreieck statt gefunden).

Dennoch haben offenbar ein Zeitungsartikel und ein Buch, trotz zeitnaher „Gegendarstellung“, ausgereicht um einen Mythos zu kreieren, an den selbst heute noch Millionen von Menschen zu glauben scheinen.



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