Wie kürzlich erst berichtet hat ein Hobby-Astronom aus der Ukraine einen bisher unbekannten Kometen entdeckt, welcher aufgrund seiner Flugbahn wahrscheinlich interstellarer Herkunft ist, diese Annahme hat sich nun bestätigt und der Komet, der zunächst die Bezeichnung C/2019 Q4 (Borisov) erhielt, wurde, zu Ehren seines Entdeckers, nun offiziell auf den Namen 2I/Borisov getauft.
Aufgrund seiner aktuellen Position nahe der Sonne konnten Astronomen den neuen Kometen, dessen Durchmesser man bei maximal 16 Kilometern ansetzt, zwar nur circa 1-2 Stunden pro Nacht beobachten, doch ist man sich nun sicher, dass er nicht aus unserem Sonnensystem stammt und damit der zweite (uns bekannte) interstellare Besucher nach Oumuamua ist.
Einer ersten Spektralanalyse zufolge ähnelt die Zusammensetzung von 2I/Borisov der von Kometen aus unserem Sonnensystem, was vermuten lässt, dass sich Kometen auch in anderen Sonnensystemen durch vergleichbare Prozesse formen, um das genauer sagen zu können müsste man aber natürlich deutlich mehr interstellare Kometen untersuchen können, möglicherweise ähnelt die Heimat von 2I/Borisov, die man in Richtung des Sternbilds Kassiopeia vermutet, ja auch einfach nur der unseren.
2I/Borisov bewegt sich aktuell mit etwa 150.000 km/h durch unser Sonnensystem, was etwas über der durchschnittlichen Geschwindigkeit hiesiger Objekte liegt. Zum Vergleich, die Erde bewegt sich mit ca 107.208 km/h um die Sonne, der Asteroid Apophis bringt es mit ungefähr 111.700 km/h auf etwas mehr. Außergewöhnlich ist die Geschwindigkeit allerdings nun auch wieder nicht, mit ca 196.500 km/h liegt der Halley’sche Komet noch einiges darüber, Oumuamua erreichte am Scheitelpunkt seiner Laufbahn sogar bis zu 315.000 km/h.
Seinen erdnächsten Punkt mit etwa 2 AE (300 Millionen Kilometer) Entfernung wird 2I/Borisov circa Ende Dezember diesen Jahres erreichen, kurz nachdem er den Zeitpunkt seiner größten Helligkeit überschritten hat, beobachtbar wird er aber noch einige Zeit länger sein, bis etwa Oktober 2020 werden Astronomen ihn mit professionellen Teleskopen noch verfolgen können.