Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass Supernovae in der Nähe der Erde während der Erdgeschichte mehrfach für einen Klimawandel gesorgt haben könnten. Wie es heißt habe die von Supernovae ausgehende Strahlung starke Auswirkungen auf das Klima, und damit auch auf das Leben auf der Erde gehabt. Bereits in der Vergangenheit hatte man vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen Supernovae und einigen der großen Massenaussterben auf der Erde gegeben haben könnte.
Wird uns eine Supernova gefährlich?
Eine konkrete Gefahr besteht ziemlich sicher nicht, der nächste bekannte Stern, der sich „bald“ zu einer Supernova entwickeln könnte, ist Betelgeuse, und der ist mit etwa 600 Lichtjahren so weit von uns weg, dass uns dabei sicher nichts passieren wird. Diese Supernova wäre dann wahrscheinlich in etwa so hell wie der Vollmond und würde voraussichtlich um die 100 Tage am Himmel zu beobachten sein. Mittlerweile geht man allerdings davon aus, dass es noch einige hunderttausend Jahre dauern könnte bis es so weit ist, die Menschheit wird diese Supernova also möglicherweise gar nicht mehr erleben.
Eine Supernova innerhalb von 30 Lichtjahren (in dem Bereich gibt es aber keinen Stern, der auch nur annähernd davor stünde) könnte allerdings die komplette Atmosphäre der Erde hinwegblasen. Aber auch Supernovae in größerer Entfernung könnten durchaus Einfluss auf das Erdklima gehabt haben.
Haben Supernovae einen Klimawandel auf der Erde ausgelöst?
Neuen Untersuchungen zufolge könnte das durchaus sein, allerdings soll es dabei in die andere Richtung gegangen sein als beim menschengemachten Klimawandel, man glaubt nämlich, dass diese Supernovae eine globale Abkühlung ausgelöst haben (könnte aktuell ja nicht schaden, aber keine Supernova in Sicht…). Demnach könnte die hochenergetische Strahlung einer Supernova die Ozonschicht zerstören und dafür sorgen, dass das Methan in der Atmosphäre abgebaut wird, welches ein sehr starkes Treibhausgas ist.
Das Wegfallen großer Mengen von Methan würde dementsprechend für eine Abkühlung des Erdklimas sorgen, allerdings würden die negativen Folgen dabei wohl deutlich überwiegen. Ohne die Ozonschicht würde es auf der Erde nämlich zu einem starken Anstieg der UV-Strahlung kommen, was für die meisten Lebensformen ausgesprochen schädlich wäre, und in der Vergangenheit zu einem (oder mehreren) Massenaussterben geführt haben könnte.
Baumringe zeigen Spuren von Supernovae
Robert Brakenridge vom Institute of Arctic and Alpine Research, Autor einer neuen Studie zu diesem Thema, versuchte anhand von Baumringen, welche atmosphärischen Kohlenstoff speichern, Supernovae in der Vergangenheit nachzuweisen. Er untersuchte dafür Baumringe aus den letzten 15.000 Jahren, also einer Zeit, in der es die Menschen bereits gab. In diesem Zeitraum konnte er 11 Spitzen bei radioaktivem Kohlenstoff nachweisen, welche mit Supernova-Ereignissen in diesem Zeitraum übereinstimmen könnten. Dabei handelt es sich natürlich um entfernte Supernovae mit nur sehr geringem Effekt auf der Erde, aber eben genügend Effekt, um sie in den Baumringen nachweisen zu können.
Welche Auswirkungen haben Supernovae auf das Leben auf der Erde?
Hier teilen sich die Meinungen, einige Wissenschaftler:innen vermuten, dass unter Umständen (relativ) nahe Supernovae möglicherweise für 2 der bisher 5 großen Massenaussterben (wir befinden uns aktuell wahrscheinlich bereits im Sechsten) auf der Erde verantwortlich gewesen sein könnten. Andere wiederum gehen sogar davon aus, dass eine Supernova vielleicht dafür verantwortlich sein könnte, dass wir aufrecht gehen (was wiederum als ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Intelligenz gesehen wird). Supernovae müssen also nicht immer nur schlechtes bewirken (wobei ich dennoch lieber nicht zu nahe dran sein möchte ;)).
Fazit
Supernovae könnten für Massenaussterben auf der Erde verantwortlich gewesen sein, könnten aber auch (mit) dafür gesorgt haben, dass sich hier überhaupt erst intelligentes Leben entwickelte. Dennoch können wir imho aber froh sein, dass sich im Moment kein Stern in der Nähe der Erde befindet, welcher auch nur ansatzweise kurz vor einer Supernova stünde. Wobei, vielleicht sorgt die nächste dann ja sogar für wirklich intelligentes Leben…