Quantencomputer: Schon bald als Cloud-Service?


Quantencomputer – für die meisten klingt das sicher noch nach Science-Fiction, doch es gibt sie tatsächlich bereits, wenn auch bisher nicht gerade effektiv und schon gar nicht serienreif, allein schon die Tatsache, dass diese Computer aufgrund der Nutzung von Supraleitern teilweise auf Temperaturen nahe des absoluten Nullpunktes abgekühlt werden müssen, würde es sicher schwierig machen so ein Gerät zu Hause zu betreiben. Theoretisch können Quantencomputer bis zu 100 Millionen mal schneller arbeiten als ein herkömmlicher Computer, umgesetzt wurde dies bisher aber nur in ganz kleinem Rahmen, der leistungsfähigste Quantencomputer bisher soll Prozessoren mit bis zu 22 sogenannten Qubits (https://de.wikipedia.org/wiki/Qubit) nutzen können, bis Ende des Jahres hofft man diesen Wert noch auf 49 steigern zu können. Im Vergleich zu den vielen Milliarden von Transistoren, die in „gewöhnlichen“ Supercomputern arbeiten, scheint dies zwar recht wenig, doch geht man davon aus, dass bereits Prozessoren mit etwa 100 Qubits bei speziellen Aufgaben ggf mit aktuellen Supercomputern mithalten könnten.


Supercomputer - Bild: PixabayWährend die Entwicklung von Quantencomputern einige Zeit bei einer Kapazität von etwa 12 Qubit stagnierte soll es nun endlich weiter gehen, Google soll sogar planen in absehbarer Zeit Cloud-Dienste auf Basis eines Quantencomputers anzubieten, wenn auch für „Otto Normal Verbraucher“ zunächst wohl kaum bezahlbar, für den Privatanwender werden Quantencomputer wahrscheinlich noch lange unerschwinglich bleiben, was aber auch gar nicht so schlimm ist, denn zum Surfen im Internet, eMails Schreiben, Office Anwendungen, Spiele etc sollen sie sowieso nicht wirklich geeignet sein, vielmehr wird es wohl so ähnlich aussehen, wie bei den aktuellen Supercomputern, welche in erster Linie für Dinge wie die Wetterprognosen, sehr aufwändige wissenschaftliche Simulationen (wie z.B. die Entstehung von Galaxien) und ähnliches genutzt werden (siehe dazu auch hier). Bis wir mit Smartphones herumlaufen, die die Rechenleistung eines Supercomputers haben, wird also noch eine Menge Zeit vergehen 😉 (wobei, man weiß ja nie, was in einem heutigen Smartphone steckt, das hätte vor etwa 20 Jahren wohl auch noch ganze Räume gefüllt…)

Was die Sicherheit unserer Daten angeht müssen wir uns aber vorerst noch keine Sorgen machen, eine oft gefürchtete, mögliche Anwendung von Quantencomputern, nämlich die Entschlüsselung verschlüsselter Daten, wird es noch sehr lange nicht geben, um eine heute aktuelle Verschlüsselung (RSA mit 2048 Bit) zu knacken sollen Schätzungen von Experten zufolge bis zu einer Million Qubits nötig sein (und selbst wenn man die irgendwann erreichen sollte muss man sich als Privatanwender wohl keine Gedanken machen dass jemand die gesamte Rechenleistung eines Quantencomputers aufwendet um seine eMails zu lesen oder ähnliches).



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