You are currently viewing Tod durch Hamburger – Mann stirbt an Fleischallergie

In den USA ist vor kurzem erstmals jemand an einer, durch einen Zeckenstich induzierten, Fleischallergie gestorben. Etwa 4 Stunden nachdem ein 47-jähriger US-Amerikaner aus New Jersey auf einem Camping-Trip ein Steak gegessen hatte, wurde er schwer krank. Am folgenden Morgen schien er sich zunächst wieder erholt zu haben, doch nur wenige Wochen darauf verstarb er dann an einem anaphylaktischen Schock, kurz nachdem er einen Hamburger gegessen hatte.


Spätere Bluttests zeigten, dass der Mann offenbar an einer schweren Fleischallergie litt, welche er sich durch den Stich einer Zecke, um genau zu sein, einer sogenannten „amerikanischen Waldlaus“ (Amblyomma americanum, auch unter der Bezeichnung „Lone-Star-Zecke“ bekannt) zugezogen hatte. Die Zecke ist hauptsächlich in der östlichen Hälfte Nordamerikas heimisch, wurde aber auch bereits in Island entdeckt.

Diese Zecke ist in Europa nicht heimisch, aber es wurden auch hier schon Fälle dieser speziellen Fleischallergie festgestellt. Man vermutet, dass sie hier durch den Stich des „Gemeinen Holzbock“ ausgelöst werden könnte.

Alpha-Gal-Syndrom: Die Fleischallergie

Das sogenannte „Alpha-Gal-Syndrom“ ist die häufigste Art einer Fleischallergie, sie wird dadurch ausgelöst, dass ein bestimmtes, in verschiedenen Säugetieren (aber nicht dem Menschen) vorkommendes, Zuckermolekül (Disaccharid Galactose-α-1,3-galactose (kurz Alpha-Gal)) durch den Stich der Zecke direkt in den menschlichen Blutkreislauf gelangt. Dadurch entwickeln sich bei den Betroffenen dann Antikörper, welche diese Zuckermoleküle bekämpfen.

Konsumiert eine betroffene Person nun rotes Fleisch, so führt dies zu einer allergischen Reaktion im Körper. Diese Reaktion kann von leichten Beschwerden wie Nesselsucht, Atembeschwerden oder Magen-Darm-Problemen bis hin zu einem, potenziell tödlichen (wie in diesem Fall), anaphylaktischen Schock führen.

Verbreitung vor allem in den USA

Geschätzte Verbreitung der „Lone-Star-Zecke“ (Amblyomma americanum) in den USA bis 2024 (CDC)
Das Alpha-Gal-Syndrom ist, aufgrund der dort heimischen Zecke, vor allem in den USA verbreitet, zwischen 2010 und 2022 zählte man dort etwa 110.000 Verdachtsfälle. Gestorben war daran bisher (zumindest nachweislich) vor dem aktuellen Fall allerdings niemand. Für Europa gibt es keine genauen Zahlen, da das Syndrom nicht meldepflichtig ist und auch oft nicht erkannt wird. Während die Europäische Stiftung für Allergieforschung 2019 von ca 100 Fällen pro Jahr berichtete, geht man aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Fazit

Wirklich gefährdet ist man hierzulande zwar nicht, man sollte sich aber dennoch besser einmal darauf untersuchen lassen, falls man nach dem Konsum von rotem Fleisch häufiger Probleme wie Juckreiz, Magen-Darm-Beschwerden oder ähnliches hat. Das gilt vor allem, wenn man in der Vergangenheit von einer Zecke gestochen wurde oder in einer Gegend lebt, in der es viele Zecken gibt.

Am besten lässt sich die Gefahr natürlich durch den Verzicht auf Fleisch minimieren, da dieser spezielle Zucker nur in (rotem) Fleisch vorkommt. Das mag manchen vielleicht schwerer fallen als anderen, aber in Anbetracht der Vielzahl an veganen Ersatzprodukten ist das heutzutage einfacher denn je. Außerdem ist es sicher nicht verkehrt Reisen in die USA zu vermeiden, auch wenn es dafür viel schwerer wiegende Gründe gibt, als die Gefahr von einer Zecke gebissen zu werden und dann auf Fleisch verzichten zu müssen 😉



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