Wie es aussieht befindet sich aktuell nicht nur der Rubel auf einer stetigen Talfahrt (in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine), auch das russische Raumfahrtprogramm hat aktuell keine Erfolge vorzuweisen. Am Nachmittag des 19. August (gegen 15:57 Uhr Moskauer Zeit) verlor die russische Raumfahrtbehörde Roscosmos, jedenfalls den Kontakt zu ihrer Raumsonde Luna-25, schon kurz davor soll die Sonde von ihrem geplanten Kurs abgewichen sein. Den genauen Einschlagsort auf dem Mond konnte man bisher noch nicht genau ermitteln.
Die Luna-25 Mission war Russlands erste Mondmission seit 47 Jahren, das letzte Mal, dass ein russisches Raumfahrzeug (erfolgreich) auf dem Mond aufsetzte war die Luna-24 Mission, deren Lander am 18. August 1976 auf der Mondoberfläche aufsetzte. Genauere Informationen zur Ursache des Absturzes habe man laut Roscosmos bisher noch keine, man wisse nur, dass kurz vorher eine „Notfallsituation“ auf der unbemannten Sonde aufgetreten sei, welche dazu führte, dass geplante Manöver nicht ausgeführt werden konnten.
Aufgrund seiner Flugbahn war es der Luna-25 möglich, die indische „Chandrayaan-3“ Mission zu überholen, welcher sich bereits seit dem 14. Juli auf dem Weg zum Erdtrabanten befand, nun wird dieser aber sehr wahrscheinlich doch noch vorher (zumindest wohlbehalten) auf dem Mond landen (was laut Plan am 23. August der Fall sein sollte). Wer weiß, möglicherweise verkündet Putin ja in den kommenden Tagen, dass es gar kein Absturz, sondern eine „Spezialoperation“ gewesen sei…
Auch die indische Weltraummission ist übrigens bereits der zweite Versuch, der Lander der Chandrayaan-2 Mission stürzte bereits 2019 aufgrund eines Softwarefehlers ab, man entschied sich dann kurzfristig die Mission mit Chandrayaan-3 zu wiederholen, da diese u.a. zum Test des Landers und Rovers für eine gemeinsame Mission mit der japanischen Weltraumorganisation JAXA gedacht war. Diese gemeinsame Mission, LUPEX („Lunar Polar Exploration Mission“), welche die Erforschung des Südpols unseres Mondes zum Ziel hat, soll nun frühestens 2025 starten.