Der zweite bekannte interstellare Besucher unseres Sonnensystems, 2i/Borisov, zeigt uns wie ungewöhnlich Oumuamua tatsächlich war, denn im starken Gegensatz zu diesem ist 2i/Borisov quasi genau so, wie man ein interstellares Objekt erwarten würde, nämlich ein Komet. Da Kometen in der Regel deutlich weiter entfernt von ihrem Heimatstern entstehen, und es somit einfacher haben dessen Schwerkraft zu entkommen, würde man diese entsprechend am ehesten / am häufigsten als interstellare Besucher erwarten, Oumuamua dagegen war, auch wenn man sich bis heute nicht sicher ist woraus genau er besteht, sicher kein Komet.
Nach den aktuellen Erkenntnissen über 2i/Borisov erscheint nun also Oumuamua noch mysteriöser als zuvor, schien er ohne erkennbare Gashülle / Schweif doch eher ein Asteroid denn ein Komet zu sein, wenn auch ein, im Verhältnis zu seiner Oberfläche, ausgesprochen leichter. Umso „erleichterter“ sind Astronomen nun, dass man mit 2i/Borisov nun ein Objekt entdecken konnte, das im Grunde genau so ist, wie sie es von einem interstellaren Besucher erwartet hätten, sozusagen ein „Komet wie aus dem Bilderbuch“.
Mittlerweile konnte man sich auch die Zusammensetzung der Gasemissionen von 2i/Borisov etwas genauer ansehen und hat dort mit Hilfe von Spektralanalysen Cyanogen-Gas (zu deutsch: Dicyan) feststellen können, welches auch in Kometen aus unserem Sonnensystem relativ häufig vorkommt, während Oumuamua also in vielerlei Hinsicht immer noch ein Mysterium ist, könnte 2i/Borisov im Vergleich wohl kaum gewöhnlicher sein.