Nachdem Bytedance, das Unternehmen hinter der Kurzvideo-App TikTok, kürzlich auf seiner Website verkündet hatte, dass man den Betrieb der App in Hong Kong aufgrund des neuen chinesischen „Sicherheitsgesetzes“ einstellen werde, müssen nun auch Nutzer der App in den USA eine Abschaltung befürchten.
Die Trump-Administration erwägt nämlich, unter anderem als Folge des anhaltenden Handelskrieges mit China, die beliebte App auch in den USA zu verbieten, was bei den, vornehmlich jugendlichen, Nutzern natürlich gar nicht gut ankommt. Diese sorgten nun während der vergangenen Tage dafür, dass die offizielle Wahlkampf-App von Donald Trump im Appstore von Apple extrem schlecht bewertet wurde, zuletzt soll sie bereits über 700 negative Reviews erhalten haben, gegenüber nur 26 positiven. Im Android-Appstore soll es sogar noch schlimmer aussehen, dort habe die App bereits über 103.000 1-Sterne Bewertungen (die schlechtest-mögliche) erhalten und kommt somit im Schnitt nur noch auf 1.2 Sterne.
Teilweise hat das Ganze leider aber auch den gegenteiligen Effekt, denn um die App bewerten zu können muss man sie erst einmal herunterladen, was die App, die ansonsten eher nur von Trumps „Hardcore-Fans“ genutzt wird, im Apple-Store in kürzester Zeit von Platz 486 auf 2 beförderte, auch wenn die meisten sie nach dem Review wohl direkt wieder gelöscht haben dürften.
Sollte TikTok in den USA tatsächlich verboten werden, so müsste sich jedenfalls offenbar der eine oder andere User dort nach einem neuen Job umsehen, bestreiten doch weltweit, und teils sicher auch in den USA, mittlerweile so einige Menschen ihren Lebensunterhalt durch TikTok, einige der beliebtesten TikTok-Stars sollen gar bis zu 20.000$ mit einem einzigen „Sponsored Post“ verdienen. Die meisten dieser Influencer würden im Falle eines TikTok Verbots in den USA aber wohl einfach auf Alternativen wie YouTube oder Instagram umsteigen, da ihre Zuschauer die App dann ja ebenfalls nicht mehr nutzen könnten dürfte es auch nicht allzu schwierig sein einen Großteil von ihnen „mitzunehmen“.
Social Media Nutzer in Hong Kong dagegen werden unter Umständen nicht die Möglichkeit haben so einfach auf einen anderen Service umzusteigen, denn auch viele weitere Social Media Anbieter, darunter Größen wie Twitter und Facebook, sollen aktuell darüber nachdenken wegen des neuen Gesetzes ihre Services in Hong Kong komplett einzustellen.