Schon als Elon Musk mit seinem Unternehmen SpaceX erste Pläne zu dem „Starlink“ Projekt ankündigte, welches langfristig ein weltumspannendes Satelliten-Netzwerk für Highspeed-Internetverbindungen zur Verfügung stellen soll, befürchtete man den „Untergang der Raumfahrt“, da die geplanten 12.000 Satelliten den Erdorbit „zumüllen“ würden und damit für die Raumfahrt zumindest ein deutlich höheres Risiko bestünde mit einem davon zusammen zu stoßen (zum Vergleich: aktuell befinden sich etwas mehr als 1.000 Satelliten im Erdorbit, dabei kommt es in der Regel ca alle 10 Jahre zu einer größeren Kollision).
Doch die 12.000 waren offenbar nur der Anfang, SpaceX beantragte bei der International Telecommunication Union nämlich nun Frequenzrechte für ganze 30.000 weitere Satelliten.
SpaceX wird dabei innerhalb der nächsten 7 Jahre mindestens jeweils einen aktiven Satelliten für jedes Frequenzpaket ins All bringen müssen, da die Rechte ansonsten verfallen würden. Falls SpaceX also jemals alle geplanten Satelliten in den Orbit bringen könnte (bisher haben sie nur eine erste „Fuhre“ von 60 Satelliten gestartet, allein für einen „Minimalbetrieb“ wären allerdings ca 6 mal so viele nötig), so würde das Unternehmen schließlich alleine die Kontrolle über mehr als 95% aller Satelliten der Erde haben, und natürlich dafür sorgen müssen, dass diese eben nicht regelmäßig miteinander bzw mit anderen Satelliten (erst kürzlich gab es einen beinahe-Crash mit einem ESA-Satelliten) zusammen stoßen.
Neben der Gefahr für die Raumfahrt und andere Satelliten befürchten Astronomen allerdings auch, dass die vielen Objekte im Orbit die erdgebundene Astronomie nahezu unmöglich machen könnten (ein Grund mehr endlich James Webb an den Start zu bringen?).
Das eigentliche Ziel des Starlink Netzwerks ist aber natürlich ein anderes: Highspeed-Internetzugang von jedem Ort auf der Erde. Dafür bleibt allerdings noch einiges zu tun, bisher wurden wie gesagt 60 Satelliten in den Orbit gebracht (von denen mindestens 3 bereits ausgefallen sind), allein für die erste Ausbaustufe sind allerdings 1584 Satelliten vorgesehen, nach eigener Planung soll ein Minimalbetrieb (mit ca 360 Satelliten) bereits im Frühjahr 2020 aufgenommen werden können (wobei das aktuell sehr optimistisch erscheint).
SpaceX ist übrigens nicht das einzige Unternehmen, das ein solches Satelliten-Netzwerk plant, Starlink ist dabei allerdings das wohl ganz klar abmitionierteste Projekt, OneWeb plant eines mit 600 Satelliten, Telesat mit mindestens 292 und auch Amazon will mit 3236 Satelliten einsteigen.