You are currently viewing Bis zu 36 intelligente Zivilisationen in der Milchstrasse?
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Bis Heute konnten wir leider keinerlei Hinweise auf anderes intelligentes Leben im Universum entdecken, dabei müsste es einer aktuellen Studie zufolge alleine in unserer Milchstrasse bis zu 36 intelligente Zivilisationen geben.


Nur, wo sind sie dann alle?

Nunja, selbst wenn die beiden Astrophysiker von der Universität Nottingham mit ihrer Studie richtig liegen sollten, und sich in unserer Milchstrasse tatsächlich noch 36 weitere intelligente Zivilisationen entwickelt haben, müssten diese im Durchschnitt etwa 17.000 Lichtjahre voneinander entfernt sein, alleine die Kommunikation, falls wir sie denn wirklich einmal entdecken sollten, dürfte sich demnach als äußerst schwierig herausstellen, schließlich bräuchte eine Nachricht, die wir an so eine Zivilisation schicken, erst einmal 17.000 Jahre um dort anzukommen, und dann natürlich noch einmal weitere 17.000 Jahre bis deren Antwort uns erreichen könnte.

Allerdings dürfte die Entfernung nicht einmal das größte Problem sein, denn, damit das auch nur theoretisch funktionieren kann, müsste diese Zivilisation, und unsere natürlich ebenfalls, mindestens 34.000 Jahre überleben ab dem Zeitpunkt, wenn sie die Fähigkeiten entwickelt haben, Nachrichten ins All zu schicken bzw zu empfangen.

Wir Menschen befinden uns nun gerade ganz am Anfang dieses Zeitraums, erst seit etwa 100 Jahren haben wir die entsprechenden technischen Möglichkeiten, selbst wenn wir also schon heute ein Signal von einer außerirdischen Zivilisation empfangen und darauf antworten würden, müssten wir es wahrscheinlich (die 17.000 Lichtjahre Entfernung sind ja nur der errechnete Durchschnittswert, kann mehr sein, kann aber auch weniger sein) erst einmal hinbekommen die nächsten 34.000 Jahre zu überleben, um eine potenzielle Antwort überhaupt empfangen zu können.

Das gleiche würde natürlich auch für die andere Zivilisation gelten, auch die müsste ab dem Zeitpunkt, an dem sie ihr Signal ausgesandt haben (wahrscheinlich so wie wir eher „unabsichtlich“ in Form von Radio / Fernsehen), ebenso lange durchhalten. Bedenkt man nun zum Beispiel wie wir mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen (siehe Klimawandel, fossile Rohstoffe und co), so ist die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, wohl als eher gering einzuschätzen (viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Menschheit nicht einmal die nächsten 1.000 Jahre übersteht, geschweige denn über 30.000).

Auch die Tatsache, dass wir bisher keine Signale anderer Zivilisationen empfangen konnten ist dabei leider eher ein schlechtes Zeichen, denn das bedeutet entweder, dass wir vielleicht doch die erste / einzige (technologisch fortgeschrittene, „intelligent“ muss man es ja nicht zwingend nennen^^) Zivilisation in unserer Galaxie sind, oder, dass es andere Zivilisationen einfach nicht lange genug „ausgehalten“ haben, damit sich unsere Signale „überschneiden“ können.

Geht man nämlich nun davon aus, dass eine Zivilisation nach Erreichen des entsprechenden technologischen Standes nur etwa 1.000 Jahre übersteht, so müsste diese Zivilisation, wenn sie beispielsweise genau 17.000 Lichtjahre entfernt ist, diesen Stand „zufällig“ vor mindestens 17.000 und maximal 18.000 Jahren erreicht haben, sonst wären deren Signale einfach an uns „vorbei geflogen“ bevor wir sie empfangen konnten oder nachdem wir uns selbst vernichtet haben.

Hätten wir dagegen etwa zeitgleich mit anderen Zivilisationen den nötigen technologischen Fortschritt erreicht, so würden wir eben erst in etwa 17.000 Jahren die ersten Signale empfangen können, in jedem Fall müssten wir also dafür sorgen, wenn wir denn mit außerirdischen Zivilisationen Kontakt aufnehmen wollen, dass wir (weit) mehr als nur die nächsten 1.000 Jahre überleben.

Würden wir also tatsächlich Signale von Außerirdischen empfangen, so wäre das im Grunde in doppelter Hinsicht ein gutes Zeichen für uns, zum einen hieße das natürlich, dass wir nicht alleine in unserer Galaxie sind, zum anderen würde es aber auch bedeuten, dass fortschrittliche Zivilisationen durchaus sehr lange überleben können und nicht quasi „dazu verdammt“ sind, sich irgendwann selbst auszulöschen.

Mit diesem Problem, also ob / wie lange eine Zivilisation nach erreichen eines gewissen technologischen Stands noch überlebt, befassen sich auch einige der Erklärungsansätze für das Fermi Paradoxon, wie die Theorie der Selbstauslöschung sowie, zumindest indirekt, auch der „große Filter“, mit denen wir uns in einem der nächsten Teile der Reihe über das Fermi Paradoxon befassen werden.


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