Google hat angekündigt, dass auch im Browser Chrome bald keine Third-Party Cookies mehr gesetzt werden, damit zieht Google im Grunde nur mit anderen Browsern wie Firefox oder Safari gleich, welche solche Cookies bereits seit Jahren standardmäßig blockieren. Chrome hat aktuell einen Marktanteil von etwa 43% weltweit und in Deutschland sogar noch etwas mehr (ca 48%), das könnte für Werbetreibende also durchaus einen Unterschied machen.
Was sind Third-Party Cookies?
Third-Party Cookies sind solche, die hauptsächlich für Werbetracking sowie personalisierte Werbung genutzt werden. Im Gegensatz zu First-Party Cookies können sie nicht nur von der Seite, die man besucht hat, ausgelesen werden (was in der Regel für Dinge wie Logins, Warenkörbe etc auch unerlässlich ist), sondern von den Webseiten, die das Cookie gesetzt haben. Im Falle von Online-Werbung heißt das zum Beispiel, dass auf einer Webseite, die Werbung von Google anzeigt, auch Cookies von Google gesetzt und wieder ausgelesen werden können.
In der Regel dienen Third-Party Cookies dazu, dem User personalisierte Werbung anzeigen zu können, Google (oder andere Werbepartner) speichert dabei also welche Webseiten man aufgerufen hat um daraus die Interessen des Users zu ermitteln und ihm dazu passende Werbung anzeigen zu lassen. Und hier liegt auch das Problem an der, nun bald quasi kompletten, Abschaffung von Third-Party Cookies, denn auch wenn viele Internet-Nutzer mittlerweile großen Wert auf Privatsphäre und Datenschutz legen, stören sie sich dennoch oft an unpassender Werbung.
Gibt es dann nur noch unpassende Werbung?
Vermutlich nicht, für dieses Problem hat Google, wie es heißt, nämlich schon eine Lösung in der Hinterhand, es wäre ja auch etwas merkwürdig, wenn sie sich sozusagen „ins eigene Fleisch schneiden“ würden. Ginge es ihnen um Datenschutz und die Privatsphäre der User, hätten sie das aber wohl schon getan, als die meisten anderen Browser angefangen haben Third-Party Cookies zu blockieren. Stattdessen hat man aber gewartet, bis man eine passende Methode gefunden hat, dieses Problem zu umgehen.
Wie genau diese Lösung aussehen wird ist zwar noch nicht bekannt, aber vom Prinzip her soll es wohl so funktionieren, dass keine Daten zu einzelnen Usern mehr gespeichert werden, sondern User in „Gruppen“ eingeteilt werden, die z.B. ähnliche Interessen haben bzw ein ähnliches Einkommen, Alter, Wohnort oder was auch immer. Wie man das aber anstellen will, ohne Daten beim User zu speichern, wird sich zeigen, am Ende ist die „tolle“ Lösung dann doch Fingerprinting oder ähnliches… Spätestens in der zweiten Hälfte diesen Jahres sollten wir das aber herausfinden, denn dann plant Google diese, zusammen mit der Änderung an Chrome, zu präsentieren.