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Neptun, der am weitesten von der Sonne entfernte Planet in unserem Sonnensystem, hat mittlerweile fast alle seine Wolken verloren, einer aktuellen Studie zufolge, in welcher Daten analysiert wurden, die bereits seit 1994 vom Neptun im nahen Infrarot-Bereich gesammelt wurden, haben sich die Wolken auf dem Planeten seit etwa 2019 deutlich verringert bis schließlich 2022 kaum noch welche übrig blieben, lediglich am Südpol des Neptun waren noch ein paar wenige zu finden.


Interessanterweise sind sich die Autor:innen der Studie wohl recht sicher, dass der starke Rückgang der Wolkenmasse mit den Sonnenzyklen zusammenhängt, auch wenn Neptun, wie gesagt, der am weitesten entfernte Planet im Sonnensystem ist (er ist ca 30 Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde, wodurch auch nur ca 1/900 von der Energie der Sonne dort ankommt, wie es auf der Erde der Fall ist), diese scheinbar eher kleinen Schwankungen reichen offenbar aus um einen ziemlich deutlichen Unterschied zu machen.

Auf dem folgenden Bild sind die Veränderungen des Neptun von 1994 bis 2020 zu sehen, wobei man bereits 2020 quasi keine Wolken mehr erkennen kann:

Bild: NASA, ESA, Erandi Chavez (UC Berkeley), Imke de Pater (UC Berkeley)

Wie Imke de Pater, Co-Autorin der Studie, dazu sagte, sei sie selbst überrascht gewesen wie schnell sich die Wolkenaktivität teils innerhalb nur weniger Monate verringerte. Die Daten ließen dabei recht schnell auf einen Zusammenhang mit dem Sonnenzyklus schließen, diese macht ziemlich genau alle 11 Jahre einen sogenannten Polsprung durch (das, was auch für die Erde in absehbarer Zeit anstehen dürfte), bei dem der Nord- und Südpol des Magnetfeldes der Sonne die Plätze tauschen. Mit diesem Zyklus geht auch eine sich verändernde Aktivität der Sonne, speziell der Sonnenflecken, einher.

Wie die Forscher:innen feststellten nimmt die Wolkenbildung auf dem Neptun offenbar immer ca 2 Jahre nach einem Anstieg der UV-Aktivität der Sonne merklich zu, das lasse vermuten, dass die erhöhte UV-Strahlung zu einer photochemischem Reaktion in der Atmosphäre des Neptuns führen könnte, welche wiederum die Wolkenbildung beeinflusst.

Für die Studie wurden Daten herangezogen, die von 1994 bis 2022 mit der NIRC2 Kamera (die zweite Generation einer Kamera, welche auf Aufnahmen im nah-infrarot Bereich spezialisiert ist) am Keck Observatorium auf Hawaii sowie vom Hubble Weltraumteleskop gesammelt wurden.



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