Es ist offiziell, auch der März war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und damit ist er bereits der zehnte Monat in Folge, der diesen traurigen Rekord bricht, dies berichtete nun Copernicus, die Klima-Agentur der Europäischen Union.
Im Durchschnitt habe die Temperatur im vergangenen Monat 14,14°C betragen, damit wurde der vorige Rekord aus dem Jahr 2016 um 0,1°C übertroffen. Im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts, also der Zeit, bevor die Menschheit begann massenhaft fossile Brennstoffe zu verheizen, war es sogar eine Steigerung um 1,68°C. Der Rekord bezieht sich dabei übrigens auf den weltweiten Durchschnitt der Lufttemperatur, aber auch die Temperatur der Weltmeere hat einen neuen, absoluten Höchststand erreicht, sie betrug im Schnitt nämlich 21,07°C an der Meeresoberfläche.
Dieser Zustand hält nun schon seit insgesamt 10 aufeinanderfolgenden Monaten an, seit dem Juni vergangenen Jahres erreichte ausnahmslos jeder Monat einen neuen, „persönlichen“ Rekord. Insgesamt liegt der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der letzten 12 Monate damit nun bei 1,58°C, und somit über der beim Übereinkommen von Paris gesetzten Schwelle von 1,5°C.
Auch der April ist auf Rekordkurs
Der März hat seinen Rekord zwar wohl nicht ganz so klar gebrochen wie einige der vergangenen Monate, doch der Trend bleibt eindeutig der gleiche, nach oben. Erst am vergangenen Wochenende hatte sich gezeigt, dass es offenbar auch so weiter geht, wurde doch erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland schon Anfang April in einigen Orten die 30°C Marke erreicht, also ein erster „Hitzetag“ noch mehr als 2 Monate vor dem Sommerbeginn. Eine möglicherweise sogar etwas kühlere Phase nach diesem Rekordwochenende könnte das Ruder unter umständen aber noch einmal herumreißen.
Noch 2-3 Monate mit weiteren Hitzerekorden wahrscheinlich
Wissenschaftler:innen zufolge sei allerdings ein nicht unerheblicher Teil dieser Rekorde auf den aktuellen, ungewöhnlich starken, El Nino zurückzuführen und sollten sich demnach auch zumindest halbwegs wieder normalisieren wenn dieser nachlässt. Wann das aber so weit sein wird ist noch nicht abzusehen, eine Studie aus Februar 2024 vermutet aber, dass es wohl noch bis Juni 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Hitzerekorde geben wird. Bleibt wohl nur darauf zu setzen, dass La Nina möglichst bald „den Spieß umdreht“ und für einige deutlich kühlere Monate sorgt.
El Nino / La Nina
El Nino und La Nina sind zwei Klimaphänomene, die sich in der Regel abwechseln, unterbrochen von einer „neutralen Phase“ ohne besondere Auffälligkeiten. El Nino zeichnet sich dabei dadurch aus, dass er besonders hohe Temperaturen, vor allem in den Weltmeeren, mit sich bringt, während bei La Nina das Gegenteil der Fall ist (grobe Kurzfassung, für mehr siehe z.B. hier).