You are currently viewing DART Mission: Treffen Bruchstücke die Erde?
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Am 26. September 2022 kollidierte eine Sonde im Rahmen der NASA Mission „DART“ (Double Asteroids Redirect Test) mit Dimorphos, dem kleinen Mond bzw Begleiter des Asteroiden Didymos. Dabei konnte man nachweisen, dass es möglich ist, einen Asteroiden mit Hilfe eines „ballistischen Impaktors“ von seiner Bahn abzubringen. Doch nun vermutet man, dass die dabei abgesplitterten Bruchstücke auf die Erde treffen könnten.



Eine Gefahr für die Erde?

Nein, für die Erde besteht keine Gefahr, aber wir könnten unter umständen irgendwann im Laufe der nächsten 30 Jahre Meteoriten bewundern können, welche vor 2 Jahren von der DART Mission ins All katapultiert wurden. Die Bruchstücke sind allerdings so klein, dass nicht die geringste Gefahr besteht, dass sie auf der Erde aufschlagen, mit großer Wahrscheinlichkeit haben die größten der Bruchstücke einen Durchmesser von etwa 10cm, sie wären also gerade eben groß genug, dass man sie vielleicht als Sternschnuppe sehen kann.


Erste Einschläge in 7 Jahren möglich

Ein Team aus internationalen Wissenschaftler:innen veröffentlichte dazu kürzlich eine Studie (noch nicht peer-reviewed), in der sie Simulationen durchführten um festzustellen, welchen Weg die bei der DART Mission entstandenen Bruchstücke nehmen könnten, insbesondere ob und wann sie auf der Erde oder dem Mars auftreffen könnten. Sie kamen zu dem Schluss, dass dies schon innerhalb eines Jahrzehnts der Fall sein könnte, so könnte die Erde frühestens bereits in etwa 7 Jahren getroffen werden, der Mars in ca 13 Jahren, wahrscheinlich sei es aber, dass es bis zu 30 Jahre dauern könnte, bis die ersten Partikel die Erde erreichen.


3 Millionen Partikel

Dass die Erde oder der Mars grundsätzlich von den Trümmern des Impakt getroffen werden gilt wohl allgemein als extrem wahrscheinlich, in der Studie haben sich die Wissenschaftler:innen vor allem damit beschäftigt wann das der Fall sein wird und um welche Größen es sich handeln wird. Bei dem Impakt auf Dimorphos wurden nämlich etwa 3 Millionen Partikel zwischen 10cm und 30 Mikrometern ins All geschleudert und deren möglicher Weg wurde in der Simulation berechnet.

Wann genau welche Partikel wo eintreffen, lässt sich allerdings nicht so genau vorhersagen, das hängt unter anderem von der Geschwindigkeit ab, mit der diese unterwegs sind, man geht dabei vorwiegend von Geschwindigkeiten bis zu 500m/s aus. Einzelne Partikel könnten es zwar auch auf über 1,5km/s bringen, doch diese seien zu klein, als dass sie sichtbare Meteore erzeugen könnten.


Ein neuer Meteorschauer?

Sollten diese Partikel die Erde wirklich, wie errechnet, erreichen, so könnten wir in einigen Jahren vielleicht einen neuen, vom Menschen erschaffenen, Meteorschauer beobachten, die „Dimorphiden“. Diese Bruchstücke könnten dann, wie die Perseiden kürzlich, in der Atmosphäre verglühen und eine schöne, leuchtende Spur am Himmel hinterlassen.

Voraussichtlich im Oktober 2026 wird übrigens die „Hera“ Mission der ESA bei Didymos und Dimorphos eintreffen, um eine detaillierte Nachuntersuchung der DART Mission durchzuführen.

Falls ihr euch dafür interessiert, was wir sonst noch tun könnten, um einen Asteroiden abzuwehren, darüber habe ich in folgendem Artikel berichtet: Ein Asteroid wird auf der Erde einschlagen! Was tun wir?



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