Wie Forscher auf der Lunar and Planetary Science Conference dem Science Magazine zufolge heute erklärten, könnte es eine fast schon zu einfach klingende Lösung für die globale Erwärmung geben falls es nicht bald gelingt dem Treibhauseffekt anderweitig entgegen zu wirken, und zwar mit etwas, das wohl jeder in der Küche stehen hat: Salz. Fein pulverisiert könne man dieses unter Umständen in der oberen Atmosphäre verteilen und dort einen Teil des Sonnenlichtes reflektieren.
Dieser Ansatz ist zwar nicht wirklich neu, es gab schon in der Vergangenheit Pläne, wie man das Klima abkühlen könnte indem man bestimmte Substanzen in der Stratosphäre verteilt (wie es in der Natur z.B. ja bei Vulkanausbrüchen passiert), jedoch bezogen sich diese meist auf Substanzen wie Schwefeldioxid, Diamantstaub oder Aluminiumoxid, welche alle weitere Probleme mit sich bringen würden. So könnte Schwefeldioxid z.B. die Ozonschicht auflösen oder zu saurem Regen führen, Aluminium könnte sich in den Lungen von Menschen und Tieren festsetzen und bei Diamantstaub wären wohl allein die Kosten schon Problem genug.
Robert Nelson vom Planetary Science Institute in Pasadena, Kalifornien suchte daher nach anderen, weniger gefährlichen Substanzen, die ebenfalls das Sonnenlicht möglichst stark reflektieren. Bei der Beobachtung des Zwergplaneten Ceres und anderer Objekte in unserem Sonnensystem stellte er dann fest, dass offenbar einfaches Speisesalz sowohl reflektiver als Aluminium als auch unschädlich für Menschen sei, außerdem glaube er, dass Salz, wenn es fein genug pulverisiert und gleichmäßig verteilt würde, die von der Erde ausgehende Infrarot-Strahlung nicht blockieren und damit weiter zur Abkühlung beitragen würde.
Laut Matthew Watson, einem Vulkanologen an der Universität von Bristol in England, der bereits an einem ähnlichen Projekt gearbeitet hatte, welches aber schon 2012 wieder eingestellt wurde, gibt es aber auch beim Salz einige Probleme, die es zuvor zu lösen gilt. So enthalte Salz in der Regel u.a. relativ viel Chlor, welches wiederum die Ozonschicht angreifen könnte, was alleine schon Grund genug sein könnte, um das Salz zu disqualifizieren.
Nelson plane aber nun sich weiter mit den Eigenschaften von Salz zu beschäftigen und möglicherweise in Zukunft einen Test über einem Gebiet durchzuführen, in dem eine gefährliche Hitzewelle vorausgesagt wird, damit könne man dann gleichzeitig die Wirkung überprüfen und unter Umständen auch noch den Menschen dort helfen. Selbst wenn die Tests positiv verlaufen sollten sei dies aber keine Alternative zur Drosselung der Kohlendioxid Emissionen, sondern könne bestenfalls dazu dienen, sich etwas Zeit zu verschaffen um das eigentliche Problem zu lösen.