Wie ein Forscherteam aus den USA nun herausfand, könnte sich Krebs bald deutlich früher erkennen lassen. Sie fanden teilweise schon Krebs-DNA in Blutproben, die bis zu 3 Jahre vor der jeweiligen Diagnose genommen wurden. Man weiß zwar bereits seit einiger Zeit, dass Tumorzellen DNA in die Blutbahn abgeben können, aber diese Spuren sind meist extrem schwer zu finden – insbesondere, wenn der Krebs noch sehr klein ist.
Alte Studie führt zu neuen Erkenntnissen
Yuxuan Wang, Onkologin und Krebsforscherin an der Johns Hopkins University School of Medicine, und ihr Team hatten alte Blutproben aus einer anderen, großen Langzeitstudie untersucht, die in den 80er bis 90er Jahren stattfand. Einige Teilnehmer dieser Studie erkrankten, wie zu erwarten, irgendwann an Krebs (im Schnitt erkrankt fast jeder zweite im Laufe seines Lebens daran). Das Team analysierte dabei Blutproben, die teils drei oder mehr Jahre vor der Diagnose entnommen wurden, mit besonders präzisen Methoden.
Hinweise auf Krebs in bis zu 3 Jahre alten Blutproben
In mehreren dieser alten Blutproben fanden sie spezifische genetische Veränderungen, die ein klarer Hinweis auf die Anwesenheit von Krebs sind. Das bemerkenswerte dabei ist, dass diese Blutproben wie gesagt sehr alt, teilweise aus den 80er Jahren, und oft auch nicht optimal (für diesen Zweck) gelagert worden waren. Mit aktuellen Blutproben wären die Ergebnisse dieser Untersuchungen wahrscheinlich noch um einiges deutlicher ausgefallen.
Wird Krebs jetzt viel früher erkannt?
So schnell geht es dann leider doch nicht, noch ist es zu schwierig solche DNA-Spuren zuverlässig im Blut nachzuweisen. Aber eines Tages könnte dies zu einem großen Fortschritt in der Krebsfrüherkennung führen, dann könnten Ärzte Krebs entdecken, noch bevor Symptome auftreten – und frühzeitig mit der Behandlung beginnen. Bevor diese Methode wirklich zur Anwendung kommen kann, sind aber, unter anderem, noch weitere, spezifische Studien mit mehr Teilnehmern nötig, um zu prüfen, wie zuverlässig diese Methode wirklich ist.
Warum nicht einfach diese Methode heute schon nutzen?
Man könnte sich fragen, warum genau die Methode, die man in dieser Studie genutzt hat, und die offensichtlich ganz gut funktioniert, nicht einfach heute schon benutzt wird, um Krebs frühzeitig zu erkennen. Doch diese Methode ist aktuell leider noch sehr aufwändig, man könnte damit gar nicht alle Menschen untersuchen, und das auch noch regelmäßig, denn genau das wäre ja zur Früherkennung nötig.
Dafür braucht es erst eine schnelle, und möglichst einfache, Methode um diese DNA-Spuren im Blut erkennen zu können. Und natürlich spielt auch Geld eine Rolle, mit den heutigen Methoden jeden Menschen regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) zu testen wäre, abgesehen vom Aufwand, wahrscheinlich unbezahlbar (bzw nur für Superreiche möglich).
