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Laut einer aktuellen Studie in „Nature“ schmelzen die unterseeischen Anker aus Eis, die dazu beitragen, dass das Festlandeis der Antarktis nicht ins Meer abrutscht, mittlerweile mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit im Vergleich zu vor 50 Jahren.


Diese Ankerpunkte, auch „pinning points“ genannt, haben sich seit dem Jahrhundertwechsel um mehr als ein Drittel verringert. Das Risiko besteht darin, dass eine weitere Verschlechterung dieser Ankerpunkte dazu führen könnte, dass das Eis schneller ins Meer gelangt und somit den Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt.

Die Studie ist die erste Untersuchung, die Veränderungen in der Dicke der antarktischen Eisschelfe – also der Ausläufer des Festlandeises, die auf dem Ozean schwimmen – seit 1973 verfolgt. Forscher:innen der Universität Edinburgh nutzten Satellitenbilder aus dem 50 Jahre alten Archiv des NASA/United States Geological Survey (USGS) Landsat-Programms, um Variationen in den Erscheinungsbildern der Ankerpunkte auf der Eisoberfläche zu verfolgen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich nur 15% der Ankerpunkte von 1973 bis 1989 verkleinert haben, was zu kleinen lokalen Bereichen mit dünneren Eisschelfen führte. Eine weit verbreitete Beschleunigung und Entankerung der Eisschelfe von den Ankerpunkten begann jedoch in den 1990er Jahren auf der westlichen Antarktischen Halbinsel und im Amundsenmeer.

Die Anzahl der schrumpfenden Ankerpunkte stieg von 1990 bis 2000 auf 25% und von 2000 bis 2022 auf 37%. Dies deutet auf eine zunehmende Gefahr für die Stabilität der Eisschelfe hin. Die Forscher:innen betonen die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Reduzierung der globalen Kohlenstoffemissionen zu ergreifen, um den Klimawandel einzudämmen und die Schmelze der antarktischen Eisschelfe zu verlangsamen.

Sollten größere Eismassen vom Land der Antarktis in den Ozean rutschen, so könnten sich die Forscher:innen zwar über eine neue Möglichkeit freuen, die Landmassen, welche sich unter dem antarktischen Eispanzer verstecken, zu untersuchen, für Küstenstädte oder Länder wie die Niederlande könnte das allerdings bedeuten, dass sie noch schneller im Meer versinken als es aufgrund des Klimawandels sowieso schon zu erwarten ist.



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