Die Corona-Zahlen gehen zwar aktuell stetig nach unten, doch vorbei ist die Pandemie noch lange nicht (und spätestens im Herbst wird eine erneute Welle erwartet), da steht schon die nächste Pandemie vor der Tür: Die Affenpocken. Diesen Eindruck könnte man zumindest bekommen wenn man sich die Medienberichte der letzten Tage dazu ansieht, aber wie gefährlich ist diese Krankheit wirklich?
Nun, die Affenpocken kann man nicht wirklich mit Corona vergleichen, denn Corona war, als man das Virus Ende 2019 entdeckte, eine völlig neue Krankheit (das Virus mag es zwar schon länger bei Tieren wie z.B. Fledermäusen gegeben haben, doch auf den Menschen übergesprungen ist es damals höchstwahrscheinlich zum ersten mal).
Die Affenpocken hingegen sind alles andere als neu, sie wurden bereits 1958 erstmals bei Laboraffen entdeckt und seitdem sind auch mehrere Ausbrüche beim Menschen vorgekommen, zwar vor allem in Zentral- und Westafrika, doch auch in z.B. den USA und Großbritannien gab es in den letzten Jahren immer mal wieder ein paar Fälle, das ist nichts neues.
Die Affenpocken, die entgegen ihrem Namen übrigens vornehmlich von Nagetieren übertragen werden, sind zwar mit dem „echten“ Pockenvirus verwandt, jedoch verlaufen Erkrankungen in der Regel deutlich harmloser, es kommen zwar durchaus auch schwere Verläufe vor, doch in der Regel lösen sie nur eine eher milde, Fieberhafte Erkrankung aus, zudem sorgt eine Impfung gegen die echten Pocken, welche in vielen Ländern noch bis in die späten 70er Jahre eine Pflichtimpfung war, auch zu einem gewissen Schutz vor den Affenpocken und verringert die Wahrscheinlichkeit, sowohl einer Infektion, als auch die eines schweren Verlaufes, deutlich.
Da die Pockenimpfung bis zur offiziellen Ausrottung der Krankheit Ende der 70er (die Pocken wurden von der WHO am 26. Oktober 1979 für „besiegt“ erklärt) in vielen Ländern Pflicht war, in Deutschland z.B. bis 1976, ist ein Großteil der besonders gefährdeten älteren Bevölkerung sowieso noch geimpft worden, weshalb die Verbreitungsgefahr im Vergleich zu Corona allein daher schon als deutlich geringer angesehen werden kann.
Hinzu kommt, dass man sich für die Übertragung von Affenpocken deutlich näher kommen muss als es bei Corona der Fall ist, in der Regel ist dafür nämlich direkter Körperkontakt nötig, eine Tröpfcheninfektion gilt allgemein als relativ unwahrscheinlich, zumindest so lange man einen „normalen“ Abstand einhält, besonders Riskant dürften daher wohl nur z.B. Parties, Großveranstaltungen oder ähnliche Situationen sein, bei denen sich ein längerer, enger Körperkontakt nicht vermeiden lässt.
Mit einer neuen Pandemie muss man wegen der Affenpocken hier also nun wirklich nicht rechnen, es mögen zwar vielleicht ein paar kleinere Ausbrüche auch hierzulande möglich sein, doch ist es in der Regel kein Problem zu verhindern, dass man selbst betroffen ist, beim Einkaufen oder ähnlichem wird man sich damit jedenfalls eher nicht anstecken, weshalb auch ein erneuter Lockdown wohl nicht zu erwarten ist (zumindest nicht wegen der Affenpocken, wie es mit Corona im Herbst / Winter aussieht wird sich zeigen…).