Wissenschaftliche Studien werden immer wieder gerne genutzt, um zum Beispiel seine eigenen Argumente zu untermauern, besonders in den sozialen Medien ist das sehr beliebt. Das ist zwar grundsätzlich auch gar nicht so verkehrt, doch muss man dabei auch lernen, wie man seriöse Studien von pseudo-wissenschaftlichem Müll unterscheidet, denn über beides wird man mit Sicherheit irgendwann einmal stolpern.


Hierbei gilt es zu verstehen, wie die Veröffentlichung von seriösen wissenschaftlichen Studien funktioniert. Die Studien werden in der Regel in sogenannten Journals veröffentlicht, oft gehören diese zu renommierten wissenschaftlichen Publikationen wie „Nature“ oder „Science“, mittlerweile gibt es aber auch viele, die nur eine Online-Ausgabe haben.

Wenn ein Team von Wissenschaftler:innen eine Studie verfasst und diese veröffentlichen möchte, funktioniert das idealerweise so, dass sie die Studie bei einem entsprechenden Journal ihres Fachbereichs einreichen und diese dort dann einem sogenannten Peer-Review Prozess unterzogen wird. Das bedeutet, dass bei dem Journal Wissenschaftler:innen aus den verschiedensten Fachbereichen angestellt sind, welche die Studie dann sozusagen „auf Herz und Nieren“ überprüfen, sie stellen sicher, dass das Ergebnis plausibel ist, sich an übliche wissenschaftliche Methoden gehalten wurde und vieles mehr.

Ist dieser Peer-Review Prozess abgeschlossen und die Wissenschaftler:innen des Journals sind mit der Studie zufrieden, so wird diese bei dem jeweiligen Journal veröffentlicht und kann dann von anderen Wissenschaftler:innen, aber auch Studierende und anderen Menschen eingesehen werden (meist nur gegen ein kostenpflichtiges Abo, die meisten Universitäten haben aber eine Vielzahl an Journals abonniert, welche dann von ihren Mitarbeiter:innen und Studierenden genutzt werden können, eine Alternative dazu ist die halb-legale Plattform Sci-Hub).

Das Problem ist nun, dass nicht alle Journals so arbeiten, mittlerweile gibt es viele, die nicht die eingereichten Studien prüfen, sondern nur den Geldeingang auf ihrem Konto, das heißt, wenn man sie entsprechend dafür bezahlt kann man dort so ziemlich alles veröffentlichen, und sei es eine Studie, die beweisen soll, dass die Erde eine Scheibe ist… Diese Journals bezeichnet man auch als „Predatory Journals“.

Will man also nun wissen, ob eine Studie vertrauenswürdig ist, sollte man als erstes überprüfen bei welchem Journal sie veröffentlicht wurde und ob dieses auf einer der vielen, im Internet frei zugänglichen, Listen von Predatory Journals (siehe unten) steht, findet ihr das betreffenden Journal auf einer dieser Listen wieder, könnt ihr schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ihr dem Inhalt der Studie nicht vertrauen könnt. Am besten prüft man auch gleich noch, wo über diese Studie geschrieben wird, seriöse Wissenschafts-Magazine wie z.B. LiveScience, ScienceNews oder Phys.org berichten in der Regel nicht über Studien, die nicht aus vertrauenswürdigen Quellen stammen.

Listen von „Predatory Journals“:
Bealls List (die wohl größte und bekannteste)
https://predatoryreports.org

Auf der Website des Forschungszentrum Jülich findet ihr außerdem noch ein paar nützliche Tipps, wie man ein Predatory Journal erkennt, teilweise sprießen diese ja schneller aus dem Boden als sie in obige Listen aufgenommen werden können.