Jeden Werktag um 19.00 Uhr ist es soweit. Dann sitzen wieder alle vor dem Fernseher und gucken fasziniert auf eines der spannendsten Experimente der derzeitigen TV-Landschaft: „Das perfekte Dinner“ auf VOX. Das bedeutet immer: fünf verschiedene Menschen, fünf verschiedene Leben, fünf verschiedene Vorstellungen von Essen und Trinken, Dekoration, Gastgebertum – und was Perfektion eigentlich bedeutet – versammelt an einem Tisch!
Jeden Abend ist einer der Teilnehmer an der Reihe, die anderen zu bekochen und zu bewirten, den Tisch zu dekorieren und sich Genörgel über zu kalte Teller und zu warmen Wein anzuhören. Die anderen durchstöbern im Gegenzug dessen Wohnung und lästern im Geheimen über die Blumendekoration und Schweißflecken auf dem Hemd ihres Gastgebers, wenn dieser nach einer halben Stunde über den Herdplatten endlich selig mit dem dampfendem Hauptgang das Esszimmer betritt.
Zum Schluss, auf dem Weg nachhause im Taxi sitzend, dürfen die Gäste ihren Gastgeber dann bewerten: zwischen 0 und 10 Punkten dürfen je nach Leistung und persönlichen Sym- oder auch Antipathien vergeben werden. Da geht es auch mal fies zu. Oder philosophisch. Einer hat mal gesagt, perfekt sei es ohnehin nie: 9 Punkte aus Prinzip. Der Zuschauer muss hier jedoch Widerspruch einlegen: „Das perfekte Dinner“ ist perfekt, auch wenn mal was in der Küche daneben geht oder einem beim floristischem Gestänge auf dem Esstisch das Grausen anfällt. Voyeurismus über den eigenen Tellerrand schmeckt immer. Sozusagen.