You are currently viewing Brasilien: Gen-Mücken gegen Dengue-Fieber
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Brasilien leidet seit Anfang diesen Jahres unter immer weiter steigenden Fällen von Dengue-Fieber, das liegt unter anderem daran, dass die letzten Monate ungewöhnlich warm und feucht waren, wodurch sich bestimmte Mücken, welche die Krankheit übertragen, besonders stark vermehrten. Während der Einsatz genetisch veränderter Mücken gegen Mücken-Plagen schon lange nichts neues mehr ist, setzt man in Brasilien nun erneut auf eine Entwicklung des britischen Biotech Unternehmens Oxitec, welches männliche Exemplare der „Aedes aegypti“ Mücke mit einem modifizierten Gen ausstattete, das dafür sorgt, dass ihre weiblichen Nachkommen (nur diese sind es, die stechen) sterben bevor sie Geschlechtsreif werden.


Das ist nicht das erste Mal ist, dass derart genmanipulierte Mücken eingesetzt werden, bereits zwischen 2013 und 2015 hatte Oxitec in der brasilianischen Stadt Jacobina insgesamt mehrere Millionen gentechnisch veränderter Mücken freigesetzt und wurde dafür von diversen Seiten stark kritisiert, vor allem warf man ihnen vor, diesen Feldversuch viel zu überstürzt und ohne ausreichende Studien gestartet zu haben. Des weiteren war dieser Test zwar insofern erfolgreich, dass die lokale Mückenpopulation um etwa 80 bis 95 Prozent reduziert wurde, allerdings haben anscheinend einige der Mücken ungewollt überlebt und konnten sich auch weiter fortpflanzen, inklusive der manipulierten Gene, welche Folgen das haben könnte ist noch nicht abzusehen.

Trotzdem setzt man in Brasilien nun erneut auf genmanipulierte Mücken, ebenfalls die von Oxitec entwickelten, um den Ausbruch des Dengue-Fiebers in der Region einzudämmen. Die Stadt Suzano im brasilianischen Bundesstaat São Paulo hatte zuvor bereits den Notstand ausgerufen und setzt nun eine Lösung ein, bei der Kisten mit Eiern der genmanipulierten Mücken in der Stadt verteilt werden, diese werden dann durch die Zugabe von Wasser „aktiviert“ und schlüpfen nach kurzer Zeit. In den Gegenden, in denen man diese Kisten platziert hatte, ist die Mückenpopulation auch bereits um bis zu 90% niedriger als in Vierteln, in denen das nicht geschehen ist. Der Bürgermeister von Suzano, Rodrigo Ashiuchi, hofft auf eine Reduzierung um 20%, um den Notstand zu beenden.

Auch im US Bundesstaat Florida hatte man übrigens bereits 2020 ein ähnliches Experiment mit diesen genmanipulierten Mücken gestartet, schon Anfang 2022 erteilte die US Umweltschutzbehörde EPA darauf dem britischen Biotech Unternehmen dort die Genehmigung bis 2024 bis zu 2,4 Milliarden seiner genmanipulierten Mücken freizusetzen. Da die freigesetzten Mücken allesamt männlich sind stechen diese zumindest nicht, dennoch gab es aber natürlich so einige Vorbehalte gegen dieses Vorgehen, über welche man aber, angesichts der stark ansteigenden Verbreitung der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) in dem Bundesstaat, offenbar gern hinwegsah.

Weitere allgemeine Informationen zur Nutzung genmanipulierter Mücken findet ihr z.B. hier.



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