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Astronomen beobachten, wie ein Stern von einem schwarzen Loch zerrissen wird

Eine künstlerische Darstellung einer Supernova des Typs 1a.

Astronomen ist es gelungen zu beobachten, wie ein Stern von einem supermassiven schwarzen Loch zerrissen wird. Das alleine wäre noch nicht unbedingt ungewöhnlich, jedoch konnte man so etwas zuvor erst ein mal während der Kollision zweier Galaxien beobachten. Dieses Zerreißen eines Sterns durch ein schwarzes Loch bezeichnet man als sogenanntes Tidal Disruption Event (TDE, Gezeitenzerreißungsereignis).


Dieses TDE, welchem man den Namen AT 2022wtn gab, wurde von der Zwicky Transient Facility (ZTF, benannt nach dem Schweizer Astronomen Fritz Zwicky) entdeckt und fand in einer Entfernung von etwa 700 Millionen Lichtjahren in der Galaxie SDSSJ232323.79+104107.7 statt.

Das supermassive schwarze Loch im Zentrum dieser Galaxie hat eine Masse von ca 1 Million Sonnenmassen und ist damit deutlich kleiner als z.B. Sagittarius A*, das supermassive schwarze Loch in der Milchstraße (4 Millionen Sonnenmassen). Der betroffene Stern war ebenfalls eher klein, genauer konnte man die Masse zwar nicht bestimmen, er wird aber deutlich kleiner als unsere Sonne gewesen sein.

Ein äußerst seltenes Ereignis

Solche Ereignisse werden äußerst selten beobachtet, es war, wie gesagt, erst das zweite Mal überhaupt, dass man ein solches TDE beobachten konnte. Das liegt vor allem daran, dass so etwas schlicht unglaublich selten passiert. Man sollte denken, dass das ständig vorkommt, wenn 2 Galaxien kollidieren, doch die Entfernungen zwischen den Sternen innerhalb einer Galaxie sind so groß, dass die meisten Sterne (und ihre Planeten) solche Kollisionen unbeschadet überstehen.

Steht auch der Sonne dieses Schicksal bevor?

Auch unsere Galaxie, die Milchstraße, wird in ca 4-5 Milliarden Jahren mit einer anderen Galaxie, der Andromeda, kollidieren. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Sonne von dem supermassiven schwarzen Loch der Andromeda Galaxie zerrissen wird, aufgrund oben genannter Entfernungen aber denkbar gering.

Wir Menschen müssen uns darüber allerdings sowieso keine Sorgen machen, denn die Erde wird schon in spätestens ca 1,75 Milliarden Jahren für uns nicht mehr bewohnbar sein (also für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir den menschengemachten Klimawandel noch aufhalten könnten, realistisch würde ich uns eher noch maximal ca 100-200 Jahre geben). Bis dahin werden wir also schon lange entweder interstellare Raumfahrt beherrschen oder ausgestorben sein, je nachdem was zuerst geschieht.


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