Bereits 2023 landete die Kapsel, welche die bei der Osiris Rex Mission auf dem Asteroiden Bennu genommenen Proben an Bord hatte, in der Wüste von Utah. Nun gibt es die ersten Ergebnisse der Untersuchungen dieser Proben – und sie zeigen, dass auf diesem Asteroiden offenbar bereits die Bausteine des Lebens zu finden sind.
Wie kommt das Leben auf einen Asteroiden?
Allerdings geht man davon aus, dass Bennu nur ein Teilstück eines ehemals viel größeren Objektes ist, dieser deutlich größere Asteroid verfügte wahrscheinlich über ein weit verzweigtes Netzwerk unterirdischer Seen oder sogar Ozeane. In der Anfangszeit des Sonnensystems wurde dieser Asteroid vermutlich durch diverse Einschläge anderer Asteroiden zerstört und zurück blieben nur Bruchstücke wie zum Beispiel Bennu, im Grunde nichts weiter, als ein Schutthaufen von ca 500 Metern Durchmesser.
Was genau hat man gefunden?
Die Forscher:innen stellten fest, dass die Proben unter anderem Aminosäuren, Stickstoff in Form von Ammoniak und sogar Bausteine des genetischen Codes enthielten. Außerdem entdeckte man auch Spuren empfindlicher Salze, die man ohne eine solche Mission niemals hätte untersuchen können, da sie vernichtet worden wären, wenn sie z.B. an Bord eines kleinen Meteoriten zur Erde gestürzt wären.
Aus diesen empfindlichen Salzen schloss man, dass sie ursprünglich wahrscheinlich aus salzhaltigen Ozeanen oder ähnlichen Gewässern stammen, unter anderem, weil es auf der Erde ganz ähnliche Salzvorkommen gibt, und zwar in Gegenden, wo sich vor langer Zeit einmal große Gewässer befanden, zum Beispiel in den ausgetrockneten Seebetten der Mojave-Wüste in Kalifornien oder auch der Sahara in Afrika.
Die Osiris Rex Mission
Nachdem die Osiris Rex Sonde die Probe auf Bennu genommen und zur Erde zurück gebracht hatte, machte sie sich direkt auf zu einer weiteren Mission: Der Asteroid Apophis. Genau genommen heißt es übrigens „OSIRIS-REx (Origins Spectral Interpretation Resource Identification Security – Regolith Explorer)“, aber ich habe es hier einfach mal bei der einfacheren Schreibweise belassen, der Teil der Sonde, der sich Richtung Apophis aufgemacht hat, nennt sich nun „OSIRIS-APEX“.
Die Mission geht weiter
Die Wahrscheinlichkeit so eines Einschlages war allerdings nie wirklich hoch, lediglich im Vergleich zu anderen Erdnahen Objekten war sie relativ hoch. Vorübergehend rechnete man mit einer Einschlagswahrscheinlichkeit von etwa 1-3%, dann hieß es 1:45.000 für 2036, aber mittlerweile ist man sich, nach erneuter, gründlicher Berechnung seiner voraussichtlichen Flugbahn, sehr sicher, dass wir da in den nächsten 100 Jahren keinen Einschlag zu befürchten haben (was Apophis betrifft, wohlgemerkt).
Fazit
Es ist natürlich nicht so, dass man wirklich Leben auf Bennu gefunden hätte (das wäre eine echte Sensation und wohl durch alle Medien gegangen), aber mit dieser Mission konnte man wieder einmal bestätigen, dass sowohl das Wasser der Erde, als auch die Grundbausteine des Lebens, wahrscheinlich aus dem All gekommen sind – mit Asteroiden. Diese Theorie gibt es natürlich schon viel länger, aber hier zeigt sich nun wieder, dass man damit wohl richtig liegt.
Man muss aber auch bedenken, dass es sich hier nur um die ersten beiden Untersuchungen der Bennu-Proben handelt, mittlerweile analysieren aber weltweit 60 Labore weitere Teile der Proben, es könnte also noch so einiges auf uns zukommen. Ziemlich sicher wird es aber noch einige Jahre dauern, bis wir wissen, was diese Mission uns letztlich alles verraten wird, möglicherweise auch über die Entstehung des Lebens, zum Beispiel ob es auf der Erde oder im Weltall begann.
Während sich Osiris Apex noch auf dem Weg zu Apophis befindet, diskutiert man auf der Erde übrigens schon über mögliche Ziele zukünftiger Missionen dieser Art, im Gespräch sind dabei unter anderem der Zwergplanet Ceres im Asteroidengürtel, sowie die Monde Europa (Jupiter) und Enceladus (Saturn).