Dass man überhaupt weiß, dass dunkle Materie existieren muss, liegt daran, dass Galaxien sich „zu schnell“ drehen, also sie drehen sich so schnell, dass sie auseinander reißen müssten, wenn sie nur aus ihrer sichtbaren (baryonischen) Materie (Sterne, Planeten, Gaswolken etc) bestehen würden, ihre Gravitation würde einfach nicht ausreichen um sie zusammen zu halten. Diese Tatsache nutzten nun auch die chinesischen Forscher um viele weitere Galaxien daraufhin zu überprüfen und ganze 19 Galaxien (was etwa 6% der untersuchten Galaxien entspricht), allesamt Zwerggalaxien, zu entdecken, die über weit weniger dunkle Materie verfügen, als sie rein rechnerisch sollten.
Zwar ist es wie gesagt bereits seit einigen Jahren bekannt, dass es solche Galaxien gibt, aber wie sie entstanden sein könnten ist immer noch ein Rätsel, übliche Modelle zur Entstehung von Galaxien setzen in der Regel nämlich das vorhanden sein von mehr dunkler Materie voraus, als es hier der Fall ist. Gerade bei Zwerggalaxien ist es eigentlich so, dass sie meist sogar über einen besonders hohen Anteil dunkler Materie verfügen, da sie aufgrund ihrer insgesamt geringeren Masse natürlich auch über weniger Gravitation verfügen, die eben benötigt wird, um die Galaxie zusammen zu halten.