Unsere Milchstraße und die Andromeda-Galaxie werden kollidieren, davon geht man schon seit mindestens etwa einem halben Jahrhundert aus, doch nun besagt eine neue Studie etwas anderes. Dieser zufolge soll nämlich die Wahrscheinlichkeit einer Kollision tatsächlich nur bei 50% liegen, anstelle einer Kollision könnten sich die beiden Galaxien auch einfach nur umkreisen oder aneinander vorbei fliegen.
Die Andromeda Galaxie:
Wie kam man zu der Annahme, sie würde mit der Milchstrass kollidieren?
Von einer expliziten Kollision ging man dann aber erst im Laufe der 70er – 80er Jahre aus, als erstmals ausreichend leistungsfähige Computer zur Verfügung standen, um theoretische Modelle zu Simulieren, die zeigten, wie sich die Andromeda-Galaxie und die Milchstraße in der Zukunft bewegen würden. Im Jahr 2012 veröffentlichte die NASA eine Studie mit neuen Hubble-Daten, die eine Kollision in etwa 4 Milliarden Jahren annimmt. Streng genommen berühren sich Andromeda und die Milchstraße übrigens sogar bereits, wenn auch nur mit ihren Halos, das sind im Grunde riesige Hüllen, die die Galaxien umgeben, sie sind fast leer (im vergleich zum sichtbaren Bereich der Galaxien) und enthalten neben wenigen Sternen(-haufen) vor allem Gas und dunkle Materie.
Was hat sich nun geändert?
Bei tausenden von Simulationen ging man jedes Mal von geringfügig anderen Anfangsbedingungen aus, d.h. man simulierte die Bewegung der Galaxien für alle Werte im gemessenen Bereich, z.B. derjenigen für Position und Geschwindigkeit. Zudem bezog man nun auch die Gravitation von weiteren Galaxien und Sternenhaufen aus der näheren Umgebung unserer Galaxie mit ein, wie zum Beispiel die der Galaxie M33 oder die große magellan’sche Wolke.
Während man mit den gleichen Werten auch die gleichen Ergebnisse wie bisher simulierte, sah das mit den neuen Werten jedoch ganz anders aus. Hier kollidierten die Milchstraße und die Andromeda nämlich innerhalb der nächsten 10 Milliarden Jahre nur in etwa der Hälfte aller Fälle, in den verbleibenden Fällen umkreisten sie sich (vorerst) meist einfach nur oder flogen gar aneinander vorbei. Welcher dieser beiden Fälle zutrifft hing in diesen Simulationen teilweise von nur sehr kleinen Veränderungen ab, vor allem von der, für uns nur schwer messbaren, Eigenbewegung von Andromeda.