Mit Hilfe von neuen, präzisen Daten, welche man durch die Radiokarbondatierung (auch als „C14-Methode“ bekannt) von fossilen Bäumen erhielt, konnten Wissenschaftler nun erstmals Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen, dem Aussterben von Säugetieren und sogar dem Verhalten der Menschen damals mit einem Polsprung nachweisen. Solche Zusammenhänge hatte man übrigens zuvor bereits vermutet, doch bisher konnte man diesbezüglich keine Korrelationen nachweisen. Nun konnte man jedoch mit Hilfe von in Neuseeland gefundenen Fossilien des Kauri Baumes erstmals eine Verbindung zu dem als Laschamp-Ereignis bezeichneten Polsprung herstellen.
Dabei war allerdings der Polsprung selber nicht einmal der kritischste Zeitpunkt, während das Magnetfeld der Erde beim Polsprung selbst noch etwa 28 Prozent seiner heutigen Stärke besaß, wurde es in den Jahrhunderten davor sogar auf teils nur 6 Prozent abgeschwächt.
Um genau zu sein handelt es sich bei dem Laschamp-Ereignis übrigens um keinen „echten“ Polsprung, da die Pole bereits kurze Zeit später wieder auf ihre ursprüngliche Position zurückkehrten, solche Ereignisse werden vielmehr als „Exkursionen“ bezeichnet.
Echte Polsprünge finden auf der Erde im Durchschnitt alle 250.000 Jahre statt, das konnte man durch die Untersuchung alter Gesteinsschichten herausfinden, in welche sich die Ausrichtung des Erdmagnetfeldes quasi „eingebrannt“ hat. Der letzte echte Polsprung ist nun allerdings bereits 780.000 Jahre her, weshalb der nächste wie bereits erwähnt schon mehr als überfällig ist, wir müssen also jederzeit mit einem solchen Ereignis rechnen, und gerade im Zusammenspiel mit dem menschengemachten Klimawandel könnte sich das, diesen neuen Erkenntnissen zufolge, umso schlimmer auf unser Leben auswirken.