Koffein: Die mit Abstand am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz weltweit – hauptsächlich in Form von Kaffee und Tee.
Täglich werden Milliarden von Tassen konsumiert, und ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung in vielen Teilen der Welt konsumiert es regelmäßig. Doch wie wirkt es, und könnte es auch Vorteile haben, von denen wir nichts ahnen?
Wie Koffein dich wach macht
Dadurch kann dann die Nervenaktivität nicht mehr verlangsamt werden, auch wenn unser Körper das eigentlich versucht. Die Folge: Eine Kettenreaktion, welche unseren Körper sozusagen in „Alarmbereitschaft“ (man nennt das auch eine „Fight-or-Flight-Reaktion“) versetzt – wir spüren das dadurch, dass wir uns wacher und konzentrierter / fokussierter (und natürlich ggf auch unruhiger) fühlen.
Woher kommt Koffein?
Viele Menschen nutzen Koffein wegen seiner stimulierenden Wirkung. Tatsächlich ist Koffein sogar die weltweit am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz (Droge). Bis zu vier von fünf Erwachsenen konsumieren den Stoff regelmäßig, vorwiegend in Form von heißen oder kalten Getränken wie Kaffee, Tee oder Limonade – häufig, um Müdigkeit zu bekämpfen oder sich besser konzentrieren zu können.
Warum fühlen wir uns durch Koffein nicht nur wach, sondern auch energiegeladen und konzentriert / fokussiert?
Das alles in Kombination führt dazu, dass wir uns wach, konzentriert und energiegeladen fühlen. Doch dieser Zustand hält nicht lange an. Während es in der Regel zwar etwa 8 Stunden dauert (abhängig von Dosis und Gewöhnung), bis das Koffein komplett abgebaut ist, hält der Effekt, wegen dem wir es konsumieren, meist nur 1-2 Stunden an.
Ist Koffein gefährlich?
Diese liegt nämlich bei etwa 80–100 µg/ml Blut – was etwa 10g reinem Koffein entspricht (je nach Gewicht des Konsumenten). Für so eine hohe Dosis bräuchte man in der Regel schon Koffeintabletten oder Koffeinpulver, was man aber beides völlig legal erwerben kann – und das auch schon zu Todesfällen geführt hat.
Bei einem „normalen“ Konsum von durchschnittlich 1-4 Tassen Kaffee pro Tag besteht allerdings kein Risiko, schlimmstenfalls das Risiko, in der Nacht schlecht schlafen zu können, wenn man den letzten Kaffee zu spät getrunken hat (und selbst dann ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich).
Schwangere, oder Personen mit Herzproblemen, sollten allerdings besser auf den Konsum von Koffein verzichten, auch wenn die Studienlage dazu noch unklar ist (man will logischerweise keine Studien mit den betroffenen Personengruppen durchführen).
Koffein kann allerdings, auch bei einem normalen Konsum von wenigen Tassen pro Tag, zu einer körperlichen Abhängigkeit führen. Die Folge beim Absetzen sind unter Umständen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Reizbarkeit. Die potenzielle Abhängigkeit und ggf ein Entzug sind jedoch kein Vergleich zu vielen anderen (speziell illegalisierten) Drogen.
Wie beeinflusst Koffein den Schlaf?
Bei dieser Studie mit 40 Teilnehmern fand man unter anderem heraus, dass 200 mg Koffein (1–2 Tassen Kaffee) vor dem Schlaf die langsamen Hirnwellen (Delta-, Theta-, Alphawellen) abschwächten. Das betrifft vor allem die Tiefschlafphasen, in welchen z.B. auch Erinnerungen gefestigt und kognitive Funktionen aufgeladen werden. Besonders betroffen waren junge Erwachsene im Alter von 20 bis 27 Jahren, in diesem Alter verfügt man nämlich über besonders viele der beteiligten Adenosinrezeptoren. Indem diese Rezeptoren vom Koffein blockiert werden, wird der Schlaf nicht nur unruhiger, sondern auch weniger erholsam.
Hat Koffein einen Anti-Aging-Effekt?
Der dafür verantwortliche Mechanismus aktiviert ein Enzym namens „AMPK“, welches als eine Art „Energiefühler“ der Zelle beschrieben wird. Es beeinflusst das Wachstum der Zellen, die DNA-Reparatur und auch die Stressresistenz der Zellen. Bisher ging man davon aus, dass Koffein über den sogenannten TOR-Signalweg wirkt, nun konnte man zeigen, dass es dies über AMPK tut.
Daher sieht man nun auch im Koffein Potenzial als lebensverlängernden Stoff, ähnlich wie bei dem Diabetesmedikament Metformin, das ebenfalls über AMPK wirkt. Inwiefern diese Studie an Hefezellen nun aber auf den Menschen übertragbar ist, bleibt abzuwarten, allerdings hat man diese ja nicht ohne Grund gewählt, ähneln viele der zellulären Prozesse doch denen des Menschen. Weiterführende Studien zu diesem Thema sind bereits geplant.
Fazit
Und um welche Uhrzeit man das letzte Mal Koffein konsumieren sollte, damit man noch gut schlafen kann, muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich kann z.B. ohne Weiteres spät am Abend mehrere Energy Drinks trinken und danach wunderbar schlafen (mag sicher auch an der mittlerweile hohen Toleranz liegen^^), ich habe aber auch schon Leute kennengelernt, die nach 18 Uhr nicht einmal mehr Cola trinken, weil sie sonst nicht schlafen können.