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Katzen viel später domestiziert als gedacht, bis dahin dienten sie als Nahrung und Kleidung!


Zwei neue Studien besagen, dass Katzen vermutlich erst deutlich später domestiziert wurden als man bisher glaubte. Man ging bisher davon aus, dass Katzen bereits in der Jungsteinzeit im nahen Osten domestiziert wurden, damalige Bauern hätten die Tiere zunächst geduldet, da sie sich um die Nager kümmerten, welche es auf ihre Vorräte abgesehen hatten.


Katzen wurden gegessen?

Nun deuten unter anderem genetische Analysen jedoch darauf hin, dass es sich bei frühen Katzenfunden in Europa und Anatolien um europäische Wildkatzen handelte, nicht um die Vorfahren unserer heutigen Hauskatze. Wie es heißt dienten diese Wildkatzen vermutlich vielmehr als Nahrung, als Kleidung sowie rituellen Zwecken.

Domestikation wahrscheinlich erst vor 3.000 Jahren

Aufgrund dieser neuen Daten vermutet man vielmehr eine deutlich spätere Domestikation in Nordafrika, vor allem in Ägypten oder Tunesien. Auch die genetische Nähe heutiger Hauskatzen zur tunesischen Wildkatze sieht man als Hinweis auf diese These. Bis dahin ging man von einem Beginn der Domestikation vor bis zu 8.000 Jahren aus.

Ziemlich sicher waren Katzen dann spätestens ab ca einem Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in Ägypten domestiziert, dort spielten sie damals bereits eine zentrale Rolle in Religion und Alltag. So verehrten die Ägypter zum Bespiel die (Katzen-)Göttin Bastet und produzierten zeitweise Katzenmumien in großen Mengen. Man vermutet, dass dies auf den Beginn der Domestizierung, und ggf auch bereits gezielte Zucht, hindeutet.

Der Siegeszug der Katze in Europa

Über Handelsrouten verbreiteten sich die Katzen dann schließlich auch nach Europa, wo man erste Belege aus der Eisenzeit im heutigen Großbritannien gefunden hat. Während der griechischen und römischen Zeit nahm die Verbreitung dann stark zu, bis heute, wo in Europa ungefähr in jedem vierten Haushalt mindestens eine Katze lebt.

Fazit

Während zum Beweis dieser Theorie noch Daten von u.a. genetischen Untersuchungen von Katzenmumien fehlen (oft ist die DNS kontaminiert, durch die Einbalsamierung unbrauchbar oder Wissenschaftlern wird die invasive Untersuchung der, sich oft in Museen befindlichen, Katzenmumien komplett untersagt), liefern diese Studien starke Hinweise darauf, dass die Domestikation der Katze später und an einem anderen Ort begann, als bisher angenommen.

Quelle: LiveScience


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