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Hat unser Universum einen bösen Zwilling?


Könnte unser Universum wirklich eine Art „bösen Zwilling“ haben? Naman Kumar, ein Doktorand am Indian Institute of Technology, hält das zumindest für möglich – und vermutet einen Zusammenhang zur Expansion des Universums!


Unser Universum dehnt sich immer weiter aus, das fand Edwin Hubble bereits Anfang der 1930er Jahre heraus, seit Ende der 1990er Jahre wissen wir, dass sich unser Universum sogar immer schneller ausdehnt, warum das so ist weiß man nicht, weshalb man dafür die „dunkle Energie“ als eine Art „Platzhalter“ einführte. Zu den möglichen Erklärungen zählen unter anderem die Annahme, dass sich die Gravitation auf sehr großen Maßstäben anders verhält, als wir es kennen, oder auch, dass es „außerhalb“ des Universums eine Art „negativen Druck“ geben könnte, welcher dafür sorgt, dass sich das Universum ausdehnt, so ähnlich wie ein Ballon in einer Unterdruckkammer.

Ist ein Zwillingsuniversum für die Expansion des unseren verantwortlich?

Kumar vermutet nun in einem kürzlich veröffentlichten Artikel, dass unser Universum nicht das einzige ist (dazu gibt es ja schon diverse Hypothesen, z.B. die „Viele Welten Interpretation“ der Quantenmechanik, oder aber auch die Annahme, dass neben unserem Universum viele weitere, mit jeweils eigenen physikalischen Gesetzen etc, existieren), sondern, dass beim Urknall ein weiteres Universum entstanden sein könnte, in welchem quasi alles genau entgegengesetzt zu unserem ist, die Zeit läuft (aus unserer Sicht) rückwärts, umgekehrte Ladungen, statt Materie gibt es Antimaterie etc.

Diese beiden Universen wären dann miteinander verschränkt und da das „Zwillingsuniversum“ in der Zeit rückwärts verläuft, sich also nicht ausdehnen, sondern zusammenziehen würde, könnte das die Ursache für die Expansion unseres Universums sein, da sich diese Universen immer entgegengesetzt verhalten müssten.

Grenzen zwischen den Dimensionen

Damit endet es jedoch nicht, Kumar hat nämlich noch eine weitere Theorie auf Lager, welche er in einem anderen Paper beschreibt, bei dieser wird es noch einmal komplizierter, denn statt eines Spiegeluniversums basiert diese auf der Annahme von hypothetischen „Grenzen“ zwischen den Dimensionen, welche man „Branes“ nennt. Indem man die Spannung an diesen Grenzen der höheren dimensionalen Realität variiere, so Kumar, könne sich die Raumzeit mit immer schnellerer Rate ausdehnen, ganz ohne die dunkle Energie.

Abwegige Vorschläge?

Das klingt natürlich alles schon fast mehr nach Science Fiction als nach Physik, allerdings konnten wir mit der klassischen Physik bisher ja auch keine Erklärung für die beschleunigte Expansion finden, auch die bisherigen Theorien gehen von Annahmen aus, die man nicht beweisen kann, diese neuen Ansätze könnten also genauso gut richtig sein, wie die bisherigen. Und so „ungewöhnlich“ sind diese Theorien nun auch wieder nicht, vergleicht man sie z.B. einmal mit der String-Theorie, die sich auch nicht beweisen lässt und teilweise (je nach Modell) sogar bis zu 11 Dimensionen benötigt, wirken sie schon gar nicht mehr so weit hergeholt.


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