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Randonautica – Wie funktioniert die „Grusel-App“?


Schon seit einigen Wochen kursieren vor allem auf YouTube, TikTok und co Videos über eine angeblich „gruselige“ App namens Randonautica, diese soll irgendeine Art mysteriöse „Quantenstrahlung“ oder ähnliches messen und ihre User dadurch zu mysteriösen oder „gruseligen“ Orten führen, dabei ist an der App eigentlich so gar nichts mysteriös oder gar gruselig, aber wie kommt es dann, dass sie ihre Nutzer dennoch scheinbar so oft an entsprechende Orte führt?


Geschichte

Zunächst einmal ein bisschen zur Geschichte hinter der App, das Konzept von Randonautica entstand ursprünglich aus einer Reddit-Community von einigen Usern, die im Grunde das gleiche machten, was die App nun automatisch erledigt, nämlich sich gegenseitig an zufällige Orte zu schicken um diese zu erkunden.

Zwar haben sich die Entwickler von Randonautica noch eine kleine Hintergrundgeschichte ausgedacht um das Ganze etwas interessanter / spannender zu gestalten – angeblich spüre die App mit Hilfe eines Quantencomputers bestimmte „Hot Spots“ auf an denen merkwürdige Dinge vor sich gehen sollen – doch nimmt sie sich dabei selbst auch nicht allzu ernst.

Abgesehen davon, dass es noch keine frei verfügbaren Quantencomputer gibt – selbst die modernsten, die bei Google und co stehen, sind noch weit von der praktischen Anwendung entfernt – sagt ja schon der Name der App viel darüber, was sie macht: Randonautica schickt die User random (zufällig) an Orte in ihrer Nähe, an denen es angeblich besonders viel (attractor) oder besonders wenig (void) von irgendeiner ominösen „Quantenenergie“ oder was auch immer geben soll. Ursprünglich sollte die App ihre Nutzer aber vielmehr dazu bewegen, einmal aus ihrer „Komfortzone“ herauszutreten und etwas neues zu entdecken, den „Gruselfaktor“ haben sich die User später selbst hinzugedichtet.

Woher kommen die vielen „gruseligen“ Videos?

Das ist im Grunde recht einfach zu erklären, alleine die schiere Anzahl der Nutzer führt quasi zwangsweise dazu, dass man an dem einen oder anderen Ort, an den man von der App geschickt wird, auch mal etwas ungewöhnliches findet, besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei ein Fall, bei dem ein paar „Randonauten“, wie sich die Nutzer der App gerne nennen, aus Seattle einen Koffer mit Leichenteilen gefunden haben. Auch wenn das, wie bei allen Orten, welche die App generiert, natürlich nur Zufall war, führte das virale Video dieses Funds dazu, dass die Popularität der App enorm stieg und sich viele tausende weitere Nutzer auf die Suche nach vermeintlich gruseligen Orten begaben.

Ein Rechenbeispiel

Randonautica wurde mittlerweile bereits über eine Million mal heruntergeladen, geht man davon aus, dass vielleicht sogar 80% die App danach gar nicht wirklich ausprobieren, so blieben immer noch 200.000 Nutzer, die solch zufällig generierte Orte erkunden – und dabei ist es natürlich nicht weiter verwunderlich, dass sie dort gelegentlich auch einmal etwas ungewöhnliches finden, schließlich suchen sie ja gezielt nach allem, was sich auch nur entfernt irgendwie als „gruselig“ interpretieren ließe.

Wenn von diesen 200.000 Usern nun auch nur 0,1% wirklich etwas ungewöhnliches finden (mal abgesehen von denen, die selbst etwas platzieren / inszenieren, einfach für die Klicks), dann wären das immer noch 200 Fälle, bei denen die User das Ganze in der Regel natürlich auch auf Video aufnehmen und im Internet veröffentlichen, und da scheinen die eigentlich prozentual sehr wenigen Fälle, die aber entsprechend viral gehen, subjektiv einfach viel mehr zu sein, eben weil man die 99,9%, wo rein gar nichts gefunden wird, dabei nicht im direkten Vergleich sieht.

Fazit

Diese App mag eine lustige kleine Spielerei sein, die die Leute zudem dazu bringt wieder mal nach draußen zu gehen, gruselig ist daran jedoch überhaupt nichts, im Grunde könnte man „Randonautica“ genauso gut z.B. mit einer Landkarte und einem Dartpfeil „spielen“, wäre nur etwas aufwändiger, aber letztendlich ist die App nichts weiter als das, nur eben „in modern“.


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