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Jonathan Galindo: Ist die Blue Whale Challenge zurück?


Vor etwa 3-4 Jahren machte im Internet eine merkwürdige „Challenge“ von sich reden, die sogenannte „Blue Whale Challenge“, im Gegensatz zu den meisten Internet-Challenges ging es dabei jedoch nicht einfach um ein paar harmlose Mutproben oder ähnliches, vielmehr sollte diese Challenge letztlich den Tod der Teilnehmer zur Folge haben, und zwar durch Selbstmord.


Die Blue Whale Challenge

Als erstmals in einer russischen Zeitung über die Blue Whale Challenge berichtet wurde hat man diese zunächst nicht wirklich ernst genommen, da die Geschichte doch sehr nach einem schlechten Hoax aussah (angeblich gab es zu diesem Zeitpunkt schon über 130 Opfer), doch die mediale Aufmerksamkeit sorgte schnell zu Nachahmern und so dauerte es auch nicht lange bis es tatsächlich die ersten Opfer gab, die mit der Challenge in Verbindung gebracht wurden.

Was die Zahlen der Opfer angeht gibt es zwar keine wirklich offiziellen Angaben, doch sind die ursprünglichen Berichte von über 130 Teenagern, welche der Challenge angeblich zum Opfer fielen, wahrscheinlich stark übertrieben, in Russland, wo das Phänomen seinen Anfang nahm, gab es jedenfalls bis heute „nur“ 3 bestätigte Selbstmorde, welche sich eindeutig auf die Blue Whale Challenge zurückführen ließen, in anderen Ländern gab es nur vereinzelte Verdachtsfälle (in Italien soll es zwar bis zu 70 Meldungen in Zusammenhang mit der Challenge gegeben haben, jedoch keine bestätigten Todesfälle, das wird oft verwechselt).

Grundsätzlich soll die Blue Whale Challenge ihre Wurzeln in Internetforen / Social Media Gruppen haben, welche sich mit dem Thema Selbstmord beschäftigen und in denen vorwiegend Jugendliche unterwegs waren, ob es die ersten Fälle nun aber schon vor dem (möglicherweise) Hoax in den russischen Medien gab oder ob es sich grundsätzlich um Nachahmer handelte ist bis heute nicht sicher.

Vom Prinzip soll die Challenge jedenfalls so abgelaufen sein, dass Nutzer solcher Gruppen / Foren von einem sogenannten „Administrator“ über Social Media angeschrieben worden und gefragt worden seien, ob sie „ein Spiel spielen“ wollten. Stimmten die Nutzter zu, so sollten sie an 50 aufeinander folgenden Tagen 50 Aufgaben erledigen, angefangen mit harmlosen Dingen wie spät nachts einen gruseligen Film anzusehen oder ein trauriges Gedicht zu schreiben über immer gefährlichere und selbstzerstörerische Dinge wie sich den namensgebenden Blauwal in den Arm zu ritzen oder auf Bahngleisen herumzulaufen bis es mit der letzten der 50 Aufgaben dann zum Selbstmord kam.

Weigerte sich jemand eine der Aufgaben zu erfüllen oder wollte gar aussteigen, so sollen die Teilnehmer und ihre Familien außerdem von den „Administratoren“ bedroht worden sein. Die Blue Whale Challenge verbreitete sich nach bekannt werden der ersten Fälle in Russland jedenfalls recht schnell in alle Welt und verschwand aber auch so schnell wieder, wie sie gekommen war.

Wer ist Jonathan Galindo?

Nun soll diese Challenge allerdings in etwas abgewandelter Form wieder zurück sein, und zwar tauchte bei Twitter vor kurzem ein neuer Account mit dem Namen Jonathan Galindo auf, welcher sich zunächst vor allem durch ein sehr merkwürdiges Profilbild auszeichnete, auf diesem war ein scheinbar junger Mann mit einer Art Hundemaske zu sehen. Dieser Account soll nun, wie damals bei der Blue Whale Challenge, etliche Nutzer über Social Media angeschrieben und gefragt haben, ob sie „ein Spiel spielen“ wollten, außerdem soll der Account verstörende Bilder und Videos (Splatter / Gore) gepostet haben, woraufhin er auch relativ schnell von Twitter gesperrt wurde.

Damit ist das Ganze jedoch noch lange nicht vorbei, denn mittlerweile gibt es hunderte, wahrscheinlich tausende Accounts auf Twitter, Facebook, Instagram, TikTok, YouTube und co, welche diesen Namen benutzen und teilweise ähnliche Inhalte verbreiten, die meisten davon werden zwar höchstwahrscheinlich bald die Lust verlieren oder ebenfalls gesperrt, doch kann so natürlich auch niemand mehr sagen, ob der ursprüngliche „Jonathan Galindo“ nun nicht vielleicht mit einem neuen Account weiter sein Unwesen treibt und möglicherweise wirklich labile Kinder oder Jugendliche zu einer Challenge nach Vorbild der Blue Whale Challenge zu verleiten versucht.

Sogenannte „Warnungen“ vor Jonathan Galindo

Desweiteren treten nun immer mehr Leute auf, die angeblich vor Jonathan Galindo warnen wollen, aber deren Ziel es letztlich wohl meist einfach ist Angst zu schüren, denn diese behaupten dann gerne einmal so Dinge wie „wer diesem Account einmal antwortet ist verloren“ weil Galindo dann automatisch seine IP habe und damit auch wisse wie man heiße, wo man wohne und so weiter.

Abgesehen davon, dass der Empfänger einer DM bei Twitter, Instagram, Facebook oder wo auch immer dadurch noch lange nicht die IP des Absenders bekommt, wäre selbst das nicht wirklich schlimm, denn über eine IP kann man lange nicht so viele Informationen erhalten wie viele glauben, im Grunde wird man nicht viel mehr erfahren als den Namen des Internetproviders sowie die ganz grobe Gegend aus der man kommt (bei mir z.B. ist es so, dass ich immer gut 50km von meinem eigentlichen Wohnort entfernt „geortet“ werde), will man genauere Informationen über eine IP bräuchte man schon Hilfe von der Polizei bzw Staatsanwaltschaft.

Wer selbst einmal testen will, wie genau der eigene Wohnort über seine IP-Adresse ermittelt werden kann, der kann das auf dieser Seite tun, der GeoIP Anbieter, MaxMind, rühmt sich jedenfalls damit die genauste Datenbank in dieser Richtung zu haben.

Ist Jonathan Galindo gefährlich?

Es gibt also keinen Grund Angst zu haben falls man eine Nachricht (oder mehrere) von so einem Account bekommt, auch ihm zu antworten ist völlig ungefährlich (wenn auch kontraproduktiv), nur bei dieser Challenge mitmachen sollte man natürlich nicht, ansonsten kann man die Nachricht(en) aber getrost löschen / den User blockieren und gut.

In der Regel kann man davon ausgehen, dass diese Leute schnell aufgeben wenn man nicht auf sie reagiert, denn meist wollen die einfach nur Aufmerksamkeit und wenn sie die nicht bekommen vergeht ihnen auch schnell die Lust – und falls jemand nicht aufgibt, oder ggf sogar ernsthafte Drohungen ausspricht, kann man ja immer noch zur Polizei gehen.


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