Was passierte am Djatlow-Pass?
Im Jahr 1961 verschwand, zunächst ohne ersichtlichen Grund, eine Gruppe von Studenten, welche sich auf einer Skiwanderung im Gebiet des nördlichen Ural befand. Nachdem die Gruppe ihr Ziel nicht zum geplanten Zeitpunkt erreichte begann man die Gegend nach ihnen abzusuchen und fand sie schließlich tot am nordöstlichen Hang des Berges „Cholat Sjachl“, der Ort des Geschehens wurde später nach dem Gruppenanführer, Igor Djatlow, Djatlow-Pass genannt.
Über die genauen Umstände ihres Todes ist nicht viel bekannt, man fand lediglich heraus, dass sie ihr Zelt offenbar von innen heraus aufgeschnitten haben mussten, ihre Leichen waren zudem teilweise unbekleidet (sie trugen nur noch die Unterwäsche) und obwohl sich keine Spuren eines Kampfes finden ließen wiesen sie teils schwere innere Verletzungen sowie Knochen- und Schädelbrüche auf, wie es heißt sollen 2 der Opfer sogar die Augen und einem die Zunge gefehlt haben. Die noch vorhandenen Kleidungsstücke sollen laut dem damaligen Untersuchungsbericht zudem radioaktiv verseucht gewesenen sein.
Trotz dieser merkwürdigen Umstände legten die sowjetischen Behörden, welche das Unglück damals untersuchten, das Ganze als einen Fall von „höherer Gewalt“ zu den Akten. Dennoch sperrte man allerdings das Gebiet um den heutigen Djatlow-Pass in der Folge für 3 Jahre ab. Angehörige der Opfer berichteten später außerdem, dass deren Haut ungewöhnlich orange-braun verfärbt gewesen sei, sowie, dass die Haare, der eigentlich recht jungen Leute (sie waren im Schnitt Anfang bis Mitte 20), vollständig ergraut gewesen seien.
Erklärungsversuche
Seitdem kursierten immer wieder neue Theorien / Mythen über den Vorfall, so sollen angeblich schon Mitglieder der Suchmannschaft damals ein UFO in der Nähe des Fundortes der Leichen gesehen haben, auch in der hohen radioaktiven Strahlung, die in der Gegend sowie an den Leichen und ihrer Kleidung gemessen wurde, sahen einige einen Hinweis darauf, dass Außerirdische beteiligt gewesen seien.
Eine andere Theorie besagte, dass in der Gegend ein Stamm eines alten Kannibalenvolkes gelebt haben soll, welches sich über die Gruppe hergemacht habe, speziell die fehlenden Augen und die Zunge von 2 der Opfer wurden als „Beweis“ dafür angeführt.
Weitere, teils ebenfalls sehr merkwürdige, Theorien drehten sich unter anderem um den Yeti oder auch eine sowjetische Geheimsdienstaktion, welche am Djatlow-Pass stattgefunden haben soll und anschließend vertuscht worden sei, da sich unter den Teilnehmern der Gruppe auch KGB-Agenten befunden haben sollen, welche unterwegs zu einem Treffen mit US-Spionen gewesen seien.
Eine der neueren Theorien aus dem Jahr 2014 vermutete, dass die Gruppe durch Infraschall in den Wahnsinn getrieben worden sei, dieses Phänomen soll unter sehr seltenen Bedingungen durch besondere Windverhältnisse entstehen können und bei spezifischen Frequenzen (in dem Zusammenhang ist in der Regel von 17Hz die Rede) und ausreichender Lautstärke dafür sorgen können, dass Menschen scheinbar grundlos in Angst und Panik verfallen.
Ist das Djatlow-Pass Mysterium nun gelöst?
Diese doch recht „halbherzig“ erscheinende Erklärung wird den Verschwörungsmythen über den Djatlow-Pass aber vermutlich kaum ein Ende setzen, schließlich würde damit zwar erklärt, wieso sie sich aus dem Zelt herausschnitten und vielleicht auch noch warum sie kaum bekleidet waren (eben weil sie sehr schnell aus dem Zelt mussten um sich in Sicherheit zu bringen), doch solche Dinge wie die fehlenden Augen und die Zunge oder auch die deutlich erhöhte Radioaktivität, die verfärbte Haut, die ergrauten Haare etc lassen dennoch weiter mehr als genug Raum für Spekulationen.