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War Avi Loeb’s interstellarer Meteorit ein Lastwagen?


Vergangenen Sommer (2023) verkündete der Astrophysiker Avi Loeb von der Harvard-Universität, dass er zusammen mit seinem Team metallische Fragmente am Meeresboden gefunden habe, welche er auf den Einschlag eines interstellaren Meteoriten zurückführte, dabei ging er sogar so weit, dass er die Vermutung äußerte, diese Fragmente könnten unter Umständen ein Zeichen von außerirdischer Technologie sein.


Die Annahme, an der Stelle, an welcher er die Fragmente gefunden hat, sei im Jahr 2014 ein solcher Meteorit abgestürzt, begründete er auf der Auswertung seismischer Daten in der Gegend. Schon damals waren einige Seismologen mit dieser Einschätzung alles andere als einverstanden, also machte sich Benjamin Fernando, ein Planetenseismologe von der Johns-Hopkins-Universität, daran Loeb’s Daten genau zu überprüfen. In einer umfangreichen Studie, die vergangene Woche nun veröffentlicht wurde, analysierten er und sein Team seismische Daten rund um das von Loeb für den Meteoriten gehaltene Ereignis und fanden dabei sogar hunderte ähnliche Daten.

Allein die Vielzahl dieser Daten lässt schon erahnen, dass es sich wohl kaum bei allen um Meteoriteneinschläge gehandelt haben kann, vielmehr schlossen Fernando und sein Team aus den Daten, dass diese von einem viel banaleren Ereignis stammten, nämlich einem Lastwagen, welcher in dem Moment an der seismischen Messstation vorbei gefahren sei, als der angebliche Meteoriteneinschlag stattgefunden haben soll. „Da sie keine Seismologen sind, hat das Team von Loeb die Daten möglicherweise falsch verstanden. In Wirklichkeit haben sie nur einen Lastwagen gefunden.“, so Fernando der New York Times gegenüber.

Zuvor hatten auch andere Wissenschaftler:innen schon ihre Zweifel an Loeb’s Theorie geäußert und unter anderem vermutet, dass es sich bei den gefundenen Fragmenten zum Beispiel um Rückstände von Atomtests oder schlicht um Kohle handeln könnte. Loeb dagegen wies diese Behauptungen zurück und soll sogar bereits eine weitere Expedition in Planung haben, ob er dabei bessere Beweise zu Tage führen wird bleibt abzuwarten.

Avi Loeb erlangte im Jahr 2017 eine gewisse Bekanntheit auch bei breiteren Massen, als er nach der Entdeckung von Oumuamua, dem ersten beobachteten interstellaren „Besucher“ in unserem Sonnensystem, die Vermutung äußerte, dass dieser möglicherweise eine außerirdische Sonde gewesen sei, die mit Hilfe eines Sonnensegels angetrieben wird.


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