Doch genau diese Frage wollen Astronomen der University of Edinburgh nun zumindest teilweise gelöst haben, sie vermuten, dass sogenannte WHIM (warm-hot intergalactic matter) dahinter steckt, sehr diffuse, riesige Wolken ionisierten Gases, welche sich vor allem in dem Raum zwischen den Galaxien befinden soll. Mit Hilfe von Teleskopen, die auch auch sehr schwache ultraviolette Strahlung erkennen können (wie z.B. das Hubble Weltraumteleskop), war es ihnen nun möglich WHIMs in einem Ausmaße zu ermitteln, dass sie hinter ca 50% bis 70% der bisher unbekannten / fehlenden Baryonen stehen könnten. So dürften zwar selbst im besten Fall noch mindestens 20% fehlen, die vorerst weiterhin unbekannt bleiben, aber dennoch stellt es einen gewaltigen Schritt von „fast nichts“ auf nun bis zu 80% der bekannten Materie dar.
Um diese WHIMs zu erkennen nutzte man die sogenannte CMB, die cosmic-microwave background, also die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung im „kosmischen Netz“, um mit Hilfe des Sunyaev-Zel’dovich Effektes winzige Veränderungen der Wellenlängen der CMB festzustellen, welche entsteht, wenn in diesen WHIMs Photonen und Elektronen zusammenstoßen.
Kritiker seien sich zwar nicht sicher, ob bei diesen Untersuchungen nicht ggf kleine Fehler gemacht wurden, so habe man z.B. angenommen, dass sich die Wolken genau in der Sichtlinie von jeweils 2 untersuchten Galaxien befänden, doch selbst diese Kritiker glauben, dass man spätestens mit kommenden Röntgenteleskopen mit Hilfe dieser Methode der Entdeckung der noch fehlenden baryonischen Materie einen großen Schritt weiter kommen wird.
// Edit (10.11.2017): Mittlerweile gibt es auch ein Video von Josef M. Gaßner vom YouTube-Kanal „Urknall, Weltall und das Leben“ zu diesem Thema, dort wird das Ganze nochmal etwas ausführlicher erklärt: