Wie gesagt wird es sich in den allermeisten Fällen um Fakes handeln, vor allem bei den moderneren Bildern und besonders im Falle von Videos – über dieses Thema habe ich hier ja bereits berichtet, da haben die Leute halt bemerkt, dass sich damit super Klicks generieren lassen und dann ist ihnen eingefallen, dass sie da ja auch eine Tür oder einen Schank haben, die / der immer von alleine auf und zu geht (und sind anschließend bestimmt erst mal Angelschnur kaufen gegangen…) – dürfte es wohl kaum welche geben, die sich nicht relativ einfach rational erklären oder als Fakes enttarnen lassen.
Hier wollen wir uns aber weniger mit Videos sondern vor allem mit Bildern befassen, und zwar insbesondere mit solchen, die die schon etwas älter sind, denn bei heutigen Bildern, die ja oftmals nur in digitaler Form vorliegen, lässt sich in der Regel ja sowieso nicht sicher nachweisen ob es sich um ein Fake handelt (oder auch nicht, weder das eine, noch das andere lässt sich oft wirklich eindeutig feststellen).
„Damals gab es aber noch kein Photoshop!“
Diese Tatsache benutzen dann viele, die behaupten es handele sich bei so einem Bild wirklich um etwas „übernatürliches“, auch als vermeintliches Argument für die „Echtheit“ des betreffenden Bildes, einfach nach dem Motto „damals gabs ja noch gar kein Photoshop, also kann das kein Fake sein!“.
Doch damit machen es sich diese Leute dann doch „etwas“ zu einfach. Denn während es natürlich stimmt, dass es damals noch kein Photoshop (oder auch nur Computer allgemein) gab, heißt das natürlich noch lange nicht, dass man da noch keine Bilder manipuliert hat.
Klassische Beispiele hierfür wären unter anderem die vielen alten Bilder, bei denen sich der Kopf der abgebildeten Person nicht dort befindet, wo er hin gehört, sondern z.B. unterm Arm desjenigen, auf einen Stock gespießt oder ähnliches. Diese Bilder gehören zu den wahrscheinlich ältesten Bildmanipulationen, die es gibt, das Alter eines Bildes sagt also schon einmal nicht wirklich etwas über seine Echtheit aus.
Besonders die Technik der doppelten Belichtung wurde hier z.B. schon immer sehr gerne benutzt, so auch bei einem der besonders bekannten „Geisterbilder“, dem Bild der Familie Cooper (das soll zumindest ihr Name gewesen sein), bei dem die Familie, die wie es heißt gerade erst in ihr neues Haus eingezogen war, an einem Tisch sitzt während oben links eine Art „geisterhaft erscheinender Körper“ von der Decke zu hängen scheint.
Genau dieses Bild wurde nämlich, obwohl man immer noch regelmäßig Beiträge findet, die etwas anderes behaupten, schon lange als Fake enttarnt, man fand sogar das Original-Foto, welches für den „Geist“ genutzt wurde, es war in Wirklichkeit ein Bild von einer Tänzerin (Ballerina), welches einfach nur auf den Kopf gestellt und etwas verfremdet wurde.
Das Fake stammte offenbar von der Mutter der abgebildeten Familie selbst, die das wohl einfach nur für die Aufmerksamkeit gemacht hat (es gibt übrigens tatsächlich sogar ein ganzes Buch zu dieser Geschichte, leider nur auf Englisch).
Pareidolie: Unser Gehirn ist schuld
Faktor Mensch
Hierzu gäbe es sogar recht viele Beispiele, ein besonders bekanntes wäre das Bild von dem „Mädchen und dem Astronauten“ (dem sogenannten „Solway Firth Spaceman“), bei welchem der einzige Faktor, welcher das Bild überhaupt mysteriös wirken lässt, die Aussage des Fotografen (wohl der Vater des Mädchens) war, welcher nachher behauptete, dass zu dem Zeitpunkt, als das Bild entstand, niemand außer ihm und seiner Tochter zu sehen gewesen seien, ohne diese Behauptung wäre es einfach nur ein, zugegeben etwas merkwürdiges, Bild, bei dem im Hintergrund jemand mit einer Art Astronautenkostüm (würde ggf auch als Imker oder ähnliches durchgehen) herumsteht.
Besonders gern wird in diesen Personen dann auch ein kürzlich verstorbener Verwandter wiedererkannt, selbst wenn dabei oftmals nicht einmal „irgendein Mensch“ wirklich eindeutig zu erkennen ist, geschweige denn jemand ganz bestimmtes.
Was den „Astronauten“ angeht, da geht man heutzutage davon aus, dass das einfach die Frau des Fotografen war, die mit dem Rücken zur Kamera dort stand und die er nicht gesehen hatte, weil viele Kameras zu dieser Zeit durch den Sucher nur einen Bruchteil dessen zeigten, was letztendlich auf dem Bild zu sehen ist.
Zeitreisende: Meist nur Unkenntnis
Ein weiteres Beispiel, bei dem aus Unkenntnis eine Zeitreisende „entstand“, ist die Frau, die in einer Szene in einem Charlie Chaplin Film von 1928 angeblich beim Telefonieren mit einem Handy zu sehen war, genau wie bei einer ähnlichen Filmszene aus dem Jahr 1938 war das aber keineswegs ein „Handy“, sondern einfach ein, in die Zeit passendes, Hörgerät. Das erklärt natürlich auch, warum all den anderen Menschen in den beiden Szenen hier offenbar gar nichts ungewöhnlich vorzukommen scheint – ganz einfach weil es nichts ungewöhnliches gibt.
Ebenfalls recht bekannt ist wohl der Fall des „Zeitreisenden“, welcher bei einem Boxkampf von Mike Tyson im Jahr 1995 im Publikum steht und den Kampf mit einem Smartphone, welches es damals natürlich noch nicht gab, zu filmen scheint.
Doch auch dieses „Mysterium“ wurde recht schnell aufgeklärt, denn auch wenn Kameras diesen Formats um 1995 herum nicht die Regel waren, es gab sie durchaus, und um eine solche handelte es sich dabei offensichtlich (auch hier wieder: Warum sonst würde es den Menschen um ihn herum nicht auffallen?).
Oder gleich alles zusammen
Kurze Zeit nach der Beisetzung auf See glaubten hier, so heißt es zumindest, viele Mitglieder der Besatzung die Gesichter ihrer verstorbenen Kollegen in den Wellen zu erkennen, daraufhin machte dann auch jemand ein Foto von den angeblichen Geistern, welches fortan als „Beweis“ dienen sollte.
Auf diesem Bild sieht man allerdings keine Gesichter, sondern bestenfalls grobe Umrisse, auf jeden Fall viel zu undeutlich, um sie auch nur ansatzweise einer bestimmten Person zuzuordnen. Außerdem hatte sich hier der unbekannte „Faker“ wohl etwas mit der Größe der Gesichter vertan, diese hätten nämlich, wenn das Foto echt wäre, wirklich riesig sein müssen.
Des weiteren fehlte das „Originalbild“ dazu lange Zeit komplett und man bekam, obwohl es hundertfach abgedruckt wurde, immer nur den Ausschnitt mit den angeblichen Geistern zu sehen.
Wenn ihr euch für diese Geschichte interessiert, kann ich diesen Artikel (englisch) empfehlen, dort wird die komplette Geschichte dieses Bildes von Anfang an ausführlich erklärt und ihr findet auch das „lange verschollene“ Bild, aus dem diese „Gesichter“ ursprünglich herausgeschnitten wurden (was auch das Problem mit der Größe erklärt).
Fazit:
Und das gilt im Übrigen sogar für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass sich irgendwann herausstellen sollte, dass es so etwas wie „Geister“ tatsächlich gibt (völlig ausschließen möchte ich das bewusst nicht, aber die Wahrscheinlichkeit geht imho gegen Null), denn auch diese würden sich dann wiederum rational / wissenschaftlich erklären lassen, wir wissen eben nur NOCH nicht wie diese Erklärung aussieht.